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Das ist er also, Toshibas Einstand in den Retail-Markt für SSDs. Das Bild, welches sich in den Benchmarks abzeichnet, ist dieses Mal recht interessant: Während das Laufwerk in vielen synthetischen Einzeltests, namentlich dem Übertragen von sehr kleinen (4K) Datenblöcken, vergleichsweise schlecht abschneidet, kann das Laufwerk bei den sequenziellen Transferraten einigermaßen mit der Konkurrenz mithalten. Beim Kopieren von Dateien sichert sich die Toshiba Q schließlich sogar in zwei von drei Tests den ersten Platz. Auch der alltagsnahe PCMark-Test lässt die SSD in einem guten Licht erscheinen, in der Gesamtwertung landet sie auf dem dritten Platz. Getrübt wird das Ergebnis etwas durch das Verhalten beim Schreiben: Nachdem gut die Hälfte der Gesamtkapazität der SSD vollgeschrieben wurde, sinkt die Schreibrate von über 400 MB/s auf etwas mehr als 100 MB/s. Bei einem zweiten Durchlauf liegt sie bei durchschnittlich 140 MB/s. Mit längeren Leerlaufphasen wird dieser Wert vermutlich (weiter) steigen, bis die Umorganisation der Blöcke abgeschlossen ist. Das haben wir zuletzt bei der OCZ Vertex 450 gesehen und bereits dort kritisiert.
Wie ist dieses Ergebnis zu bewerten? Früher wurde viel Wert auf das Erreichen hoher Transferraten bei kleinen Blöcken gelegt. Das lag vor allem daran, dass die ersten SSDs in diesem Bereich teilweise Probleme hatten und der Geschwindigkeitszuwachs gegenüber einer mechanischen Festplatte letztendlich auch zu einem großen Teil genau durch diesen Wert zustande kommt. Inzwischen haben alle SSDs in diesem Bereich allerdings eine derart hohe Transferrate erreicht, sodass diese nicht mehr der limitierende Faktor ist. Bei den inzwischen (wieder) wichtigen sequenziellen Transferraten schneidet die Toshiba Q SSD schließlich auch ganz passabel ab. In Kombination mit dem sehr guten Ergebnis bei PCMark kann man der Toshiba Q SSD also eine gute Performance attestieren.
Kommen wir zum zweiten, eigentlich noch wichtigeren Punkt – nämlich der Zuverlässigkeit und Kompatibilität. Für Toshiba gilt hier im Wesentlichen das gleiche wie für Samsung: Mit einer eigenen Fertigung für NAND-Speicher und einem großen OEM-Geschäft als Hintergrund besitzen beide Firmen eine hervorragende Voraussetzung, um zuverlässige Laufwerke zu bauen. Während Samsung alle Komponenten im eigenen Haus fertigt, greift Toshiba derzeit noch auf einen Controller von Marvell zurück. Ein Nachteil muss das nicht unbedingt sein, zumal sich die Marvell-Controller insgesamt als eher problemlos erwiesen haben.
Zum Schluss, wie immer, die Empfehlung. Die Performance stimmt und Toshiba hat den nötigen Hintergrund, um gute Qualität zu liefern. Die Toshiba Q SSD ist in der 256 GB-Version für (derzeit) 161 Euro lieferbar. Die Samsung SSD 840 EVO Series kostet momentan ein paar Euro weniger. Der TurboWrite-Cache der 840 EVO ist wohl die bessere Methode zur Leistungssteigerung, da sie unabhängig vom Füllstand der SSD zur Verfügung steht. Des Weiteren bekommt man bei Samsung eine um ein Jahr längere Garantie – eine Empfehlung für das Samsung-Laufwerk liegt nahe, allerdings ist auch die Toshiba Q SSD sicherlich kein Fehlkauf.
Positive Aspekte der Toshiba Q SSD:
- Sehr gute Alltagsperformance
- Erfahrung im OEM-Geschäft
Negative Aspekte der Toshiba Q SSD:
- Maximale Performance nur mit <50% Füllstand
- Nur zwei Jahre Garantie