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Das ASRock Z97 Extreme4 haben wir bereits einem ausführlichen Mainboard-Test unterzogen. In diesem Artikel soll es hauptsächlich um die Möglichkeiten gehen, SSDs nach dem M.2-Standard einzusetzen, weswegen wir uns hauptsächlich auf die Möglichkeiten der Speicheranbindung konzentrieren, die das Extreme6 bietet. Das ASRock Z97 Extreme4 und Extreme6 sind ohnehin recht ähnlich – letzteres besitzt einige Schnittstellen mehr, darunter eben auch einen zweiten M.2-Sockel.
Kommen wir also zur Samsung XP941. Bei diesem Laufwerk handelt es sich um eine native PCI-Express-SSD, d.h. an keiner Stelle kommt das SATA-Protokoll zum Einsatz. Das ist der größte und wichtigste Unterschied zu den anderen PCI-Express-Laufwerken, die wir bisher getestet haben. Teilweise war es sehr offensichtlich, dass man einfach zwei herkömmliche SATA-SSDs zusammen mit einem RAID-Controller auf eine Platine gelötet hat. Die Plextor M6e nimmt hier eine Sonderstellung ein, denn es befindet sich nur ein Controller auf der Platine. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass hier lediglich SSD- und RAID-Controller in einem Chip vereint wurden.
Bei der Samsung XP941 handelt es sich um ein AHCI-kompatibles Laufwerk, es sind also keine speziellen Treiber notwendig, damit die SSD erkannt wird. Die Anbindung des Laufwerks erfolgt über insgesamt vier PCI-Express-Lanes der zweiten Generation, was eine Bruttodatenrate von bis zu 2000 MB/s ermöglicht. Praktisch dürfte dieser Wert spürbar niedriger sein, von den theoretischen 600 MB/s des SATA-6 Gb/s-Standards bleiben in der Realität auch 50-70 MB/s weniger übrig. Nichtsdestotrotz bedeutet dies eine gewaltige Steigerung der maximal möglichen Datenrate.
Die Samsung XP941 besitzt den Formfaktor M.2 2280, was für eine Länge von 8 cm steht. Damit schöpft Samsung die maximal vorgesehene Baulänge noch nicht ganz aus. Hardwaremäßig setzt Samsung auch bei der XP941 nur auf hauseigene Komponenten, wobei es kaum Details über die Hardware gibt. Um die Kapazität von 512 GB auf lediglich vier MLC-Speicherbausteine aufteilen zu können, muss jeder eine Kapazität von 128 GB bzw. 1024 Gbit besitzen. Diese enorme Dichte erreicht Samsung dank 16 Dice pro Package, eine ungewöhnlich hohe Zahl. Ein Die besitzt damit eine Kapazität von 1024 Gbit / 16 = 64 Gbit. Die Entscheidung von Samsung auf eine hohe Anzahl von Dice zu setzen, ist vermutlich relativ einfach zu begründen: Performance. Da jeder Die separat angesprochen wird, ermöglicht eine größere Anzahl an Dice auch eine bessere Performance, sofern der Controller auch entsprechend viele Dice gleichzeitig ansprechen kann – was bei der Samsung XP941 der Fall ist.
Über den verwendeten Controller liegen uns keine weiteren Details vor, die Vermutung liegt allerdings nahe, dass die technische Basis weitestgehend dem aktuellen Samsung-Controller der 840 Pro/EVO Series entspricht. Ohnehin handelt es sich bei der Samsung XP941 um ein OEM-Produkt, sodass Samsung direkt gar keine Samples zur Verfügung stellt und auch keinen Support gibt. Diese Situation erinnert stark an die erste Consumer-SATA-SSD von Samsung, die zuerst auch nur als OEM-Ware oder von Drittanbietern unter anderem Namen bezogen werden konnte. Man kann daher auch nur darüber spekulieren, wie sich Samsung die Zukunft der XP941 vorstellt. Wir gehen allerdings davon aus, dass die Samsung XP941 bei entsprechender Nachfrage ihren Weg in den Endkundenmarkt finden wird.