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Die Performance der G.Skill Phoenix Blade SSD lässt sich nicht in einem Satz zusammenfassen, eine Differenzierung ist hier unbedingt notwendig. Bei den für den Alltag wichtigen Szenarien wie dem Lesen von kleinen Blöcken bei niedriger Anfragetiefe hat die Phoenix Blade SSD Probleme mit dem restlichen Testfeld mitzuhalten. Ganz anders sieht es aus, wenn die volle Parallelität des RAID-Verbunds genutzt werden kann, nämlich bei sequenziellen Datentransfers. Hier messen wir mit inkompressiblen Daten beim AS SSD Benchmark 1760 MB/s beim Lesen und 904 MB/s beim Schreiben. Damit übertrumpft die G.Skill Phoenix Blade SSD beim Lesen sogar die Samsung XP941 M.2-SSD, beim Schreiben sind die Laufwerke ungefähr gleichauf.
Insgesamt erreicht die Phoenix Blade SSD damit eine Alltagsleistung, die mit der SATA-SSD Plextor M6 PRO auf einem Niveau und damit im Mittelfeld angesiedelt ist. Nach wie vor gilt also die Regel, dass sich ein RAID-0-Verbund nicht lohnt, um Alltagsszenarien zu beschleunigen. Nur beim Arbeiten mit besonders großen Dateien, also z.B. beim Videoschnitt oder dem Bearbeiten von unzähligen Fotos kann man mit einem spürbaren Geschwindigkeitszuwachs rechnen.
Ist man zu dem Schluss gekommen, dass es eine PCI-Express-SSD sein soll, hat man die Qual der Wahl – eine optimale Lösung scheint es (noch) nicht zu geben. Die Plextor M6e erreicht selbst in der größten Version mit 512 GB nicht die sequenziellen Transferraten anderer PCI-Express-Lösungen, ist allerdings sehr benutzerfreundlich und in Alltagsszenarien schneller als SATA-SSDs. Die Samsung XP941 SSD ist bei den sequenziellen Transferraten sehr gut aufgestellt und besitzt auch bei Alltagsszenarien einen deutlichen Vorteil gegenüber SATA-SSDs, erfordert allerdings einen M.2-Slot auf dem Mainboard oder eine passende Adapterplatine. Das größte Manko ist jedoch, dass die XP941 nicht als Endkundenprodukt gedacht ist, sodass man keinerlei Support oder Garantieleistungen von Samsung erhält. Lediglich die gesetzliche Gewährleistung dem Händler gegenüber steht einem zu. Auch ist die Samsung XP941 nicht in jedem System bootfähig.
Die G.Skill Phoenix Blade SSD besitzt eine sehr hohe Leistung bei sequenziellen Zugriffen, ist bei der Alltagsleistung allerdings nur im Mittelfeld zu finden und deutlich langsamer als die oben genannten Laufwerke. Außerdem wird ein besonderer Treiber benötigt, sodass man hier unbedingt auf den Support des Herstellers angewiesen ist. Steht der Wechsel auf ein neues Betriebssystem an und G.Skill stellt keinen passenden Treiber zur Verfügung, lässt sich die Phoenix Blade SSD nicht mehr nutzen. Mit einer dreijährigen Herstellergarantie steht man im Problemfall bei der G.Skill Phoenix Blade SSD besser da als bei der Samsung XP941, die Konstruktion aus vier in ein RAID-Verbund geschalteten Laufwerken ist in Sachen Zuverlässigkeit den anderen Laufwerken allerdings von vornherein deutlich unterlegen.
Bei all diesen Betrachtungen haben wir uns noch nicht den Preis angeschaut: Mit knapp 600 Euro ist die G.Skill Phoenix Blade SSD im Vergleich zu SATA-SSDs natürlich sehr teuer, die Crucial MX100 512 GB ist bereits für weniger als 180 Euro zu haben, eine High-End SATA-SSD wie die beispielsweise die Samsung 850 PRO liegt bei 286 Euro. Bei den PCI-Express-SSDs ist die Samsung XP941 512 GB derzeit mit knapp 490 Euro gelistet – allerdings nicht lieferbar. Am günstigsten ist die Plextor M6e mit gut 380 Euro für 512 GB Speicherplatz.
Positive Aspekte der G.Skill Phoenix Blade 480 GB PCIe SSD:
- Sehr hohe sequenzielle Transferraten
- Kaum Performanceverlust unter starker Last
- TRIM-fähig
- Bootfähig
Negative Aspekte der G.Skill Phoenix Blade 480 GB PCIe SSD:
- Durchschnittliche Alltagsperformance
- RAID-Controller erfordert zusätzlichen Treiber
- Aufwendige, fehleranfällige Konstruktion