TEST

Plextor M9Pe im Test

BiCS-Premiere mit kleiner Schwäche - Fazit

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Mit der M9Pe bringt Plextor eine SSD in den Handel, die sich in puncto Leistung doch überraschend oft am eigenen Vorgänger orientiert. Das ist grundsätzlich nicht negativ, verwundert aber angesichts der Änderungen, die vorgenommen wurden. Denn der Einsatz von BiCS-Flash in Kombination mit dem nicht ganz frischen Marvell-Controller entpuppt sich nicht in allen Belangen als optimale Kombination.

Das gilt vor allem dann, wenn es um die kleine Dateien geht, die mit geringer Queue-Tiefe geschrieben oder gelesen werden sollen. Gerade in ersterem Fall landet die getestete Variante M9PeG 1 TB weit hinten. Vor allem der wichtigste Konkurrent, die Samsung 960 EVO 1 TB schneidet in solchen Szenarien deutlich besser ab. Doch je größer die Dateien oder je höher die Queue-Tiefe wird, desto weiter schiebt sich die Plextor-SSD nach vorne.

Preisübersicht (Stand: 13.02.2018)
Produkt (Link zum Test) Euro pro GB Preisvergleich
Crucial MX300 750 GB 0,247 ab 184,90 Euro
Samsung 850 Evo 1 TB 0,279 ab 278,95 Euro
Intel 600p 1 TB 0,297 ab 297,11 Euro
Intel 600p 512 GB 0,322 ab 164,90 Euro
WD Black PCIe 512 GB 0,354 ab 181,40 Euro
Plextor M9PeG 0,370 ausgehend von der UVP
Samsung 960 EVO 1 TB 0,405 ab 404,85 Euro
Samsung 960 EVO 500 GB 0,419 ab 209,45 Euro
Samsung 960 EVO 250 GB 0,436 ab 108,95 Euro
Samsung 960 PRO 1 TB 0,516 ab 516,34 Euro
Samsung 960 PRO 512 GB 0,522 ab 267,41 Euro
Intel Optane 900P 480 GB (HHHL) 1,123 ab 539,00 Euro
Intel Optane 900P 280 GB (HHHL) 1,231 ab 344,54 Euro
Intel Optane DC P4800X 375 GB (HHHL) 2,839 ab 1.064,52 Euro

Im Optimalfall, dem das sequentielle Schreiben und Lesen sehr nahe kommt, erreicht das Laufwerk je nach Benchmark annähernd die vom Hersteller genannten Werte.

Abseits dieser meist nur theoretischen Fälle macht sich die M9Pe eher positiv bemerkbar. In den praxisorientieren Tests wie den AS-SSD-Kopierbenchmarks landet die neue SSD in allen drei Durchläufen auf dem ersten Platz, in den PCMark-8-Wertungen immerhin regelmäßig im oberen Drittel. Hier liegt Plextor meist 5 bis 10 % vor Samsung.

Beschränkt man sich auf die Leistung, macht man mit der getesteten M9PeG wenig falsch. Diesbezüglich liegt sie auf Augenhöhe der Samsung 960 EVO 1 TB, aber auch mit dem eigenen Vorgänger. Wer signifikant mehr Tempo beim Lesen und Schreiben braucht, muss zu Samsungs PRO-Reihe oder den Intel-Optane-SSDs greifen.

Im Vergleich mit der 960 EVO sprechen für Plextor aber auch Lebenserwartung und Garantie. Beschränkt Samsung sich auf eine maximale Schreiblast von 400 TB für das 1-TB-Modell sowie drei Jahre Garantie, werden für die getestete M9PeG 640 TB und fünf Jahre genannt.

Insgesamt liefert Plextor somit ein gutes Gesamtpaket, für dessen Abrundung nur noch Starttermin und vor allem der tatsächliche Preis fehlen. Vor allem letzterer dürfte am Ende darüber entscheiden, ob der Griff zum neuen Flaggschiff lohnt oder nicht. Eine davon unabhängige generelle Empfehlung gibt es aufgrund der Schwächen bei kleinen Dateien und geringer Queue-Tiefe nicht.

Positive Aspekte der Plextor M9PeG 1 TB:

  • hohe sequentielle Transferraten
  • lange Haltbarkeit (TBW)
  • keine spürbaren Leistungseinbußen unter Dauerlast

Negative Aspekte der Plextor M9PeG 1 TB:

  • schwache Performance bei kleinen Dateien und geringer Queue-Tiefe
  • nicht in allen Belangen besser als der Vorgänger