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Warum die SSD 760p zumindest dem Namen nach nicht als direkter Nachfolger der SSD 600p zu identifizieren ist, zeigt der Test. Denn zumindest in Sachen Performance liegen Welten zwischen beiden Laufwerken. Wo beim alten Modell ohne Blick auf die technischen Details nicht klar war, ob es sich um eine schlechte PCIe- oder aber eine sehr gute SATA-SSD handelt, fällt die Einstufung nun, rund eineinhalb Jahre später, sehr einfach. Die SSD 760p ist eine Mittelklasse-SSD für den durchschnittlichen PC-Nutzer mit kleineren Ausschlägen nach oben.
Das liegt vor allem daran, dass die Werbeaussage der doppelten Leistung prinzipiell stimmt. Zwar gibt es Situationen, in denen zwischen altem und neuen Laufwerk nur wenige Prozent liegen, unter alltagsnahen Bedingungen ist die SSD 760p aber nicht nur auf dem Papier, sondern auch spürbar schneller. Hinzu kommt der verringerte Energiebedarf, der nun endlich konkurrenzfähig ist.
An anderer Stelle hat Intel hingegen nicht für Verbesserungen gesorgt. So gehört die SSD 760p - wie auch der Vorgänger - ausgehend vom TBW-Wert zu den schlechtesten bislang getesteten SSDs. Zwar vertragen Laufwerke in die Regel deutlich mehr Schreibvolumina, für Vertrauen sorgt ein derart geringer Wert aber nicht. Hinzu kommt das Weglassen von Funktionen, die die SSD auch für etwas anspruchsvollere Aufgaben interessant machen würden. Die diesbezüglich klare Trennung zwischen Consumer- und Pro-Markt führt am Ende vermutlich dazu, dass potentielle Käufer sich eher anderen Laufwerken zuwenden. Hier zeigt vor allem Samsung, dass beide Bereiche von ein und dem selben Produkt abgedeckt werden können. Wem TCG OPAL und Co. nichts sagen, der macht mit der SSD 760p am Ende aber dennoch wenig falsch. Im Alltag ist die SSD schnell genug, die Unterschiede gegenüber schnelleren PCIe-NVMe-SSDs fallen nur in bestimmten Situationen auf. Denn ob die Ladezeiten 3 oder 4 s betragen oder ob beim Verschieben von Daten 15 oder 19 s vergehen, dürfte bei der anvisierten Zielgruppe keine große Rolle spielen.
Die schaut vermutlich eher auf den Preis und dürfte dabei feststellen, dass Intel die SSD 760p durchaus attraktiv positioniert. Für das getestete 512-GB-Modell werden im Handel etwa 170 Euro verlangt, womit es zu den günstigsten seiner Leistungsklasse gehört. Dass es sie am Ende aber dennoch kein Preistipp ist, liegt ausgerechnet an Samsung. Schließlich ist die SSD 960 EVO (Test) mit 500 GB lediglich wenige Euro teurer, dafür aber in fast allen Belangen überlegen - trotz ihres Alters.
Positive Aspekte der Intel SSD 760p 512 GB:
- fünf Jahre Garantie
Negative Aspekte der Intel SSD 760p 512 GB:
- niedriger TBW-Wert
- temperaturbedingte Drosselung
- TCG OPAL wird nicht unterstützt