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Obwohl mehr und mehr Hersteller SSDs anbieten, hat sich an der Konkurrenzsituation kaum etwas verändert. Denn die Rahmenbedingungen sind im Herbst 2018 kaum anders als Anfang 2017 oder Mitte 2016: Das wichtigste Bauteil, NAND-Flash, wird nach wie vor nur von einigen wenigen Unternehmen gefertigt und das Geschwindigkeitslimit, PCIe x4, wurde nicht nach oben verschoben. Entsprechend verwundern Produktzyklen von eineinhalb Jahren oder mehr nicht - immerhin lässt sich nicht viel verändern. Die Force Series MP510 ist aber die sprichwörtliche Ausnahme der Regel, beinahe zumindest.
Vergleicht man das neue Modell mit dem Vorgänger MP500, offenbaren sich deutliche Unterschiede in Sachen Performance. Denn Corsair hat ein komplett neues Laufwerk entwickelt und dabei keine Altlasten übernommen. Doch darf dabei nicht vergessen werden, dass die MP500 bereits zum Start nicht ganz dem damaligen Stand der Technik entsprach. Das jedoch soll den Eindruck der Force Series MP510 nicht negativ beeinflussen. Immerhin schafft es die getestete 960-GB-Version der SSD mit dem Platzhirschen Samsung in vielen Bereichen mitzuhalten - teilweise wird das Flaggschiff der Südkoreaner sogar deutlich überholt. Das gilt aber nicht nur, wenn es um das Schreiben und Lesen geht, sondern auch beim Thema Haltbarkeit. Hohe TBW- und MTBF-Werte sowie eine fünfjährige Garantie erwecken Vertrauen.
Frei von Mängeln ist die Force Series MP510 trotz aller Änderungen im Vergleich zum Vorgänger aber nicht. So muss Corsair sich unter anderem den Vorwurf gefallen lassen, technologisch wieder nicht auf dem aktuellen Stand zu sein. Denn während Toshiba den Wechsel zu NAND-Flash mit 96 Schichten (BiCS 4) bereits eingeleitet hat und andere Hersteller in Kürze folgen werden, greift man hier zur vorherigen Generation. Gut möglich, dass die Kombination aus BiCS 4 und dem hier verbauten Phison-Controller das ein oder andere Prozent an Mehrleistung ermöglichen würde - denkbar ist es, wenn man die Werte der XG6 und Force Series MP510 miteinander vergleicht.
Dann ließe sich möglicherweise auch der Hunger der SSD ein wenig begrenzen. Denn der Energiebedarf fällt ein etwas höher als bei der Konkurrenz aus, auch wenn das auf der Stromrechnung eher nicht auffallen dürfte. Mehr Gewicht hat da schon die temperaturbedingte Drosselung der Transferraten. Hier schreitet Corsair früh ein, um Schäden zu vermeiden. Wie gravierend dies ist, hängt vom individuellen Einsatz der SSD sowie dem Umfeld ab. In gut belüfteten Gehäusen sowie mit einem Heatspreader dürfte das Problem selten bis gar nicht auftreten.
Produkt (Link zum Test) | Euro pro GB | Preisvergleich |
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Kingston UV500 480 GB (2,5 Zoll) | 0,178 | ab 85,39 Euro |
Kingston UV500 960 GB (2,5 Zoll) | 0,186 | ab 178,90 Euro |
Kingston UV500 240 GB (2,5 Zoll) | 0,197 | ab 47,30 Euro |
Samsung SSD 850 EVO 1 TB | 0,202 | ab 202,30 Euro |
Intel SSD 760p 256 GB | 0,203 | ab 51,90 Euro |
Kingston UV500 1,92 TB | 0,221 | ab 423,56 Euro |
Samsung SSD 960 EVO 500 GB | 0,251 | ab 125,55 Euro |
Corsair Force Series MP510 960 GB | 0,257 | ab 246,90 Euro |
Samsung SSD 970 EVO 2 TB | 0,258 | ab 516,15 Euro |
Toshiba OCZ RC100 480 GB | 0,260 | ab 124,95 Euro |
Samsung SSD 970 EVO 1 TB | 0,262 | ab 261,63 Euro |
Samsung SSD 960 EVO 1 TB | 0,268 | ab 268,44 Euro |
Kingston UV500 120 GB (2,5 Zoll) | 0,271 | ab 32,50 Euro |
Intel SSD 760p 1 TB | 0,274 | ab 280,68 Euro |
Corsair Force Series MP510 480 GB | 0,275 | ab 131,90 Euro |
Toshiba OCZ RC100 240 GB | 0,275 | ab 65,95 Euro |
Intel SSD 760p 512 GB | 0,275 | ab 140,72 Euro |
Samsung SSD 970 EVO 500 GB | 0,290 | ab 144,90 Euro |
Corsair Force Series MP510 240 GB | 0,295 | ab 70,90 Euro |
Western Digital Black PCIe 512 GB | 0,308 | ab 157,89 Euro |
Samsung SSD 960 PRO 512 GB | 0,320 | ab 163,75 Euro |
Samsung SSD 960 EVO 250 GB | 0,340 | ab 85,00 Euro |
Samsung SSD 970 EVO 250 GB | 0,340 | ab 85,00 Euro |
Plextor M9PeGN 1 TB | 0,343 | ab 342,94 Euro |
Samsung SSD 970 PRO 512 GB | 0,355 | ab 181,64 Euro |
Samsung SSD 970 PRO 1 TB | 0,360 | ab 369,00 Euro |
Intel SSD 600p 512 GB | 0,369 | ab 188,90 Euro |
Toshiba OCZ RC100 120 GB | 0,393 | ab 47,20 Euro |
Intel SSD 760p 128 GB | 0,396 | ab 50,67 Euro |
Samsung SSD 960 PRO 1 TB | 0,430 | ab 429,90 Euro |
Intel Optane 900P 480 GB (HHHL) | 1,047 | ab 502,44 Euro |
Intel Optane 900P 280 GB (HHHL) | 1,073 | ab 300,46 Euro |
Intel Optane DC P4800X 375 GB (HHHL) | 2,904 | ab 1.089,00 Euro |
*: Unverbindliche Preisempfehlung |
Das führt aber dennoch dazu, dass die Force Series MP510 960 GB nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann. Denn der versprochenen sehr guten Haltbarkeit und der hohen Leistung steht das Risiko gegenüber, dass Temperatur oder Schreiblast früher als bei der Konkurrenz zum Problem werden können. Zwar sind die entsprechenden im Test aufgedeckten Schwachpunkte aufgrund der Messungen eher theoretischer Natur, dennoch hat manch andere SSD bei unter gleichen Bedingungen besser abgeschnitten.
Da die Probleme im Alltag aber kaum eine Rolle spielen, darf die Force Series MP510 960 GB durchaus als Preis-Leistungstipp betrachtet werden. Denn mit gerade einmal 0,27 Euro pro GB, bzw. insgesamt knapp 250 Euro bereits kurz nach dem Start, ist die neue Corsair-SSD die günstigste ihrer Leistungsklasse. Samsungs SSD 960 EVO und 970 EVO bringen es mit einer Kapazität von 1 TB auf 0,268 und 0,262 Euro respektive auf etwa 270 und 260 Euro.
Positive Aspekte der Corsair Force Series MP510 960 GB:
- hohe sequentielle Transferraten
- lange Haltbarkeit (TBW, MTBF)
- insgesamt hohe Performance
Negative Aspekte der Corsair Force Series MP510 960 GB:
- teilweise hoher Energiebedarf
- frühe temperaturbedingte Drosselung
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