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Die vermeintliche Vorgängerin der RC500, die Toshiba OCZ RC100, konnte in unserem Test eine Nische besetzen, die es ansonsten im Retail-Markt kaum gibt. Mit dem eher ungewöhnlichen M.2-2242-Format eignete sie sich besonders für sehr kompakte Systeme und erinnert uns jetzt an die kürzlich getestete Toshiba BG4, die im OEM-Massenmarkt Verwendung findet. Bei der RC500 handelt es sich daher nicht etwa um eine Retail-Version der BG4, sondern um eine eigene Entwicklung mit eigener Zielgruppe. Das wird bereits bei einem Blick ins Datenblatt deutlich: zwar wird die SSD von bis zu vier PCIe3-Lanes angesprochen, doch die maximalen Datenraten sind mit 1700 MB/s lesend und 1600 MB/s schreibend eher gering. Kioxia zielt daher auch bereits in der Pressemitteilung eher die preisbewussten Käufer an, die zwar ein Leistungsplus zum SATA-Interface wollen, aber dennoch keine HighEnd-Modelle bezahlen möchten. Dies erinnert uns wiederum an die RC100, die diesen Spagat bereits vollführte.
Heute allerdings ist dieser Markt kaum noch als Nische zu bezeichnen, hatten wir doch zuletzt eine Western Digital SN500 mit sehr ähnlichen Leistungsangaben und einem vergleichsweise geringen Preis in unserem Testsystem. Toshiba grenzt hier also bewusst die RC500 zum hauseigenen Spitzenmodell RD500 ab, das mit nominell doppelten Schreib- und Leseraten wirbt. Identisch sind wiederum die verbauten Speichermodule, die wir auch schon bei der BG4 testen durften: 96-Layer TLC BiCS Flash, der per SLC-Cache für möglichst hohe Schreibraten verantwortlich sein soll. Kioxia spricht hier in der Pressemitteilung von einer bewussten Entscheidung gegen QLC-Zellen, da durch die hohe Layeranzahl ebenfalls günstig produziert werden könne, aber eben ohne die technisch bedingten Leistungseinbußen. Konkret heißt das bei unserem Testmuster mit einer Kapazität von 500 GB, dass für etwa 25 Sekunden die SSD mit maximaler SLC-Schreibgeschwindigkeit gefüllt werden kann, ehe sie deutlich auf TLC-Niveau einbricht und bei immerhin 600 MB/s verharrt. Damit übertrifft die RC500 ihre Vorgängerin bei weitem, sowohl in der Leistungsspitze wie auch bei vollem SLC-Cache. Auch die angesprochenen WD Blue SN500 und die Toshiba BG4 erreichen diese Werte nicht im Ansatz, auch trotz der kleinen "Denkpause" zu Beginn der Messung.
Ebenfalls gut sieht es bei den Temperaturen aus. Zwar erreicht die RC500 bereits nach drei Minuten starker Last in unserem Testsystem die Schwelle von 80°C, doch hält sich das Drosseln mit immer noch mehr als 1.200 MB/s in akzeptablen Grenzen. Wagen wir wiederum den Vergleich zu BG4 und SN500, stellen wir fest, dass die BG4 deutlich früher drosselt und die SN500 gar nicht - dabei allerdings auch sowieso nur bei etwa 1.200 MB/s performt.
Im ersten Moment sieht die RC500 also bereits nach einem würdigen Nachfolger der RC100 aus. Toshibas Entscheidung zugunsten von TLC scheint richtig zu sein. Der Garantiezeitraum liegt mit fünf Jahren bei 200 TB maximaler Schreiblast auf einem normalen Niveau und spricht für Vertrauen in die eigene Technik.
Maximale Schreiblast
Modell | 120 - 128 GB | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - 4.000 GB | 4.000 GB |
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Toshiba RC500 | 100 TB | 200 TB | ||||
Kingston KC2000 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | ||
Seagate FireCuda 510 | - | - | - | 1,3 PB | 2,6 PB | - |
Intel Optane SSD 905P | - | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | - | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
Samsung SSD 860 EVO | - | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 TB |
Samsung 970 PRO | - | - | 600 TB | 1,2 TB | - | - |
Corsair MP510 | - | 400 TB | 800 TB | 1,7 TB | 3,12 TB | - |