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Die Verdoppelung der maximal möglichen Bandbreite von PCIe 3.0 zum neuen Standard gehört sicherlich zu den bemerkenswertesten Features, die AMD mit der Zen2-Plattform in den Consumer-Markt gebracht hat. Doch wie schon bei den Grafikkarten müssen wir auch bei den Solid State Drives feststellen, dass die Bandbreite nur in bestimmten Szenarien wirklich vom Interface begrenzt wird. Wenig überraschend zeigt uns die Seagate FireCuda 520 SSD daher in einigen Anwendungen Transferraten, die bei unseren bisherigen Testkandidaten gar nicht möglich sind. Was das Laufwerk gerade bei sequenziellen Zugriffen bietet, überzeugt auf ganzer Linie. Überragende 5.000 MB/s lesend und 4.300 MB/s schreibend konnten wir ermitteln. Das sind Werte, die zwar noch lange nicht das Ende von PCIe 4.0 bedeuten, aber eben doch ein gutes Stück über dem vorherigen Standard liegen, zu welchem die Seagate selbstverständlich ebenfalls kompatibel ist.
Doch der Alltag besteht eben nun einmal nicht nur aus dem Schreiben und Lesen einzelner riesiger Dateien. Und wie unser Testparcours eben bereits in der Vergangenheit verdeutlichte, ist nur selten das Interface hier der limitierende Faktor. Zwar kann die Seagate FireCuda 520 durch ihre modernen BiCS4-Speicher dennoch meist gute Ergebnisse erzielen, doch nicht immer auf einem Niveau, das man sich beim Kauf erhofft. Spätestens im Belastungstest zeigt dann der Vergleich nicht nur zu den Top-Modellen von Samsung, dass hier noch viel Potenzial nach oben vorhanden ist.
Könnte man nun also daraus schließen, dass die Seagate FireCuda 520 eben eine SSD für spezielle Anwendungen ist und eben auch für diese explizit empfohlen werden kann, bleibt leider eine weitere Einschränkung im Raum: die temperaturbedingte Drosselung. Mehrere Gigabyte pro Sekunde fordern ihren Tribut, wer die SSD eben gerade für sequenzielle Zugriffe nutzen möchte, wird hier reagieren müssen. Der Verzicht auf einen Heatspreader, gerade im Vergleich zur baugleichen Corsair MP600, macht sich hier bemerkbar. Bei Mainboards, die ihren M2-Slot beispielsweise auf der Rückseite haben (wie etwa dem ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3), dürfte der Effekt umso deutlicher ausfallen. Allerdings gilt auch, dass schon etliche Gigabyte geschrieben wurden, bis es zur Drosselung kommt.
Neben dem Anwendungsfall an sich spielt natürlich auch der Preis bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Unter der Riege der SSDs mit PCIe 4.0 stellt die Seagate FireCuda 520 mit aktuell etwa 260 Euro für unser Testexemplar mit 1 TB Kapazität die teuerste Variante - und das, obwohl die Konkurrenz zusätzlich mit Kühlkörpern ausgestattet ist. Eine im Alltag immer noch überlegen Samsung 970 EVO Plus ist ohnehin günstiger zu bekommen, hier macht sich eben der Aufpreis für das Alleinstellungsmerkmal PCIe 4.0 an sich bemerkbar.
Positive Aspekte der Seagate FireCuda 520 SSD:
- Extrem hohe sequenzielle Transferraten
- Hohe ISO-Kopierleistung
- Fünf Jahre Garantie
- Sehr hohe TBW-Angaben
Negative Aspekte der Seagate FireCuda 520 SSD:
- Hohe Latenzen beim Schreiben
- Starkes temperaturbedingtes Drosseln
- Zu hoher Preis
Seagate FireCuda 520 SSD | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 394,60 EUR |