Synthetische Benchmarks geben jeweils nur extreme Anwendungsfälle wieder. Bei der alltäglichen Nutzung eines Systems fallen sehr viele unterschiedliche Zugriffsmuster an, von sehr kleinen Blöcken bis hin zu großen sequenziellen Transfers. Ein Trace-Benchmark gibt genau diese Zugriffsmuster wieder, die zuvor während der Nutzung eines Systems aufgezeichnet wurden. PCMark 8 verwendet die Zugriffsmuster mehrerer Anwendungen, wobei sich auch die jeweils geschriebene bzw. gelesene Datenmenge unterscheidet, wie die folgende Tabelle zeigt. Die Testdaten sind vollständig inkompressibel.
Bestandteile des Storage-Benchmarks
Als Änderung im Vergleich zu PCMark 7 hat Futuremark die Komprimierung der Leerlaufzeit (idle time compression) entfernt, sodass sich die abgespielten Traces eher wie eine echte Anwendung verhalten. Im Gegensatz zu früher geben wir als Ergebnis dieses Tests nicht mehr die von PCMark berechnete Punktzahl an, sondern die rechnerische Transferrate. Diese berechnet sich aus der Menge an gelesenen und geschriebenen Daten (vgl. Tabelle) dividiert durch die Zeit, die das Laufwerk mit der Abarbeitung von mindestens einer Anfrage beschäftigt war. Eine höhere Transferrate bedeutet also, dass kürzer auf das Laufwerk gewartet werden musste und sich die Reaktionszeit einer Anwendung so auch insgesamt verkürzt.
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Haben unsere bisherigen Benchmarks vor allem den Unterschied zwischen den Testsystemen in Bezug auf SATA-SSDs dokumentiert, konnten wir schon relativ deutlich die jeweiligen Stärken und Schwächen ermitteln. Denn anders als bisher vielleicht suggeriert, war der Intel Z370 nicht durchgängig stärker als unser X570-Testsystem. Gerade kleinere einzelne Zugriffe konnte die AMD-Plattform meist besser bewältigen.
Dies trifft den Alltag der meisten User sicher besser als das sequenzielle Schreiben riesiger Datenmengen oder das Bewältigen vieler paralleler Zugriffe. Für den PC Mark8 mit seinen Anwendungsbenchmarks aus Spielen, Office- und kreativen Anwendungsprogrammen bedeutet das einen knapp 20%igen Vorsprung des X570. Tatsächlich liegt die Z370-Plattform hier am Ende unserer Rangliste, wobei auch mit X570 die WD Blue nur die Samsung 860 QVO hinter sich lassen kann. Konnten wir in synthetischen Benchmarks meist nur kleine Unterschiede zwischen unserem Testkandidaten und beispielsweise einer Samsung 860 EVO oder auch einer TeamGroup T-Force Delta Max ermitteln, zeigen sich hier nun deutliche Abstände.