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Macht eine Wasserkühlung für eine SSD Sinn? Im Nachgang zum ausführlichen Test der neuen MP600 Pro von Corsair wollen wir uns noch dieser Frage widmen, denn neben der Core- und Pro-Variante mit dem obligatorischen Luftkühler bietet Corsair das aktuell schnellste SSD-Modell aus eigenem Hause auch mit einem vorinstallierten Wasserkühler an. Ob und wann dies Sinn macht, schauen wir uns nun an.
Die Corsair MP600 Pro Hydro X ist nicht die erste wassergekühlte SSD am Markt und auch einige Kühlerhersteller haben bereits entsprechende Produkte in ihr Programm aufgenommen. Die Kühlung einer M.2-SSD ist ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden. Grundsätzliche sehen die meisten Hersteller zumindest eine rudimentäre Kühlung vor und sei es nur ein Aufkleber mit Kupferschicht, der über den Controller und die Speicherchips geklebt wird. In den niedrigen Leistungsklassen reicht ein leichter Luftzug aus, um die SSD zu kühlen. Je nach Mainboard werden die M.2-SSDs inzwischen mit einer Abdeckung versehen und werden auf diesem Wege auch gekühlt. Die High-End-Modelle verfügen über mehr oder weniger aufwendige Kühler aus Aluminium, die natürlich ebenfalls auf einen leichten Luftzug im Gehäuse angewiesen sind.
Aber gehen wir das Thema etwas grundsätzlicher an: Wie in jedem Bereich halten sich einige Mythen um die Temperaturen hartnäckig. Fast alle SSD-Hersteller geben operative Temperaturen von 0 bis 70 °C an – hier ist Corsair keine Ausnahme. Da man Extreme immer meiden sollte, dürfte der mittlere Temperaturbereich weitestgehend problemlos sein. Die JEDEC spezifiziert NAND-Speicher für eine Temperatur von 40 °C. Bei 20 °C kann die Lebensdauer schon deutlich geringer sein. Der Controller hingegen verträgt deutlich niedrigere Temperaturen, sodass man hier das Problem hat, dass der NAND-Flash auf der einen Seite nicht zu kalt werden darf, der Controller hingegen eine gute Kühlung problemlos verkraftet.
Je nach Kühlung und Gegebenheiten in denen die SSD eingesetzt wird (zum Beispiel kann eine Grafikkarte ihre warme Luft auf die SSD blasen), kann es also durchaus dazu kommen, dass eine SSD gedrosselt wird. Dies hängt aber auch davon ab, über welchen Zeitraum konstant sequentielle Zugriffe ausgeführt werden.
In unseren Tests zeigen wir die Temperaturabhängigkeiten regelmäßig auf. Dies gilt beispielsweise für die WD_Black SN850 ebenso wie für die Corsair MP400 oder TeamGroup T-Force Cardea Ceramic C440 sowie die weiteren von uns getesteten SSDs. Natürlich haben wir uns das Temperaturverhalten auch für die luftgekühlte Version der Corsair MP600 Pro angeschaut.
Die Corsair MP600 Pro Hydro X
Zunächst wollen wir uns die Corsair MP600 Pro Hydro X etwas genauer anschauen.
Der von Corsair verbaute Kühler ist recht einfach gestaltet. Es gibt zwei G1/4-Anschlüsse für die Einbindung in den Kreislauf der Wasserkühlung. Im Inneren ist ein Kupferkühler zu erkennen, durch den das Wasser geleitet wird. Die Abdeckung besteht aus Kunststoff.
Auch die Rückseite der SSD ist unter einer Abdeckung verpackt. Diese besteht aus Aluminium. Corsair packt die MP600 Pro also auf der Vorder- und Rückseite komplett ein. Soweit ist diese (bis auf den Kupferkühler für die Wasserkühlung) identisch mit vielen anderen High-End-SSDs samt Aluminiumkühlkörper.
Bei einem Blick auf den M.2-Anschluss wird der Aufbau noch einmal deutlicher. Gut zu erkennen ist der Kupferkühler, der eine Dicke von etwa 1 mm hat. Unter der Plastikabdeckung ist der Kupferkühler aber etwas höher, damit das Wasser die Abwärme auch aufnehmen kann. Ob sich im Inneren auch Mikrokanäle befinden, ist nicht bekannt.
Demontiert wird der Aufbau noch einmal deutlicher sichtbar. Zwischen rückseitiger Abdeckung und auch unter dem Wasserkühler setzt Corsair jeweils ein großes Wärmeleitpad ein, welches die Abwärme von den Chips aufnimmt und an den Kühler abgibt.