TEST

SSD mit Wasserkühlung

Corsair MP600 Pro Hydro X im Test - Messungen und Vergleiche

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Schauen wir uns zu Beginn das Verhalten einer anderen SSD an, damit wir hier einen Referenzpunkt für die Corsair MP600 Pro Hydro X haben.

Bei beständigen sequentiellen Zugriffen kann sich eine SSD durchaus so stark erwärmen, dass es zu einer Drosselung kommt. Wird eine bestimmte Temperaturschwelle erreicht, werden die Zugriffe reduziert, um die Temperaturen nicht noch weiter steigen zu lassen. Im Falle einer Samsung 970 Evo geschieht dies ab 83 °C, bei der 970 Pro sogar schon bei 79 °C. Obige Diagramm zeigen eine Samsung 960 Evo, einmal ohne jegliche Kühlung und einmal unter einer Mainboardabdeckung. Deutlich ist zu erkennen, wie die Datenraten im linken Diagramm nach einer gewissen Erwärmung anfängt stark zu schwanken. Im rechten Diagramm befindet sie sich unter der M.2-Abdeckung des Mainboards und arbeitet mit stabilen Datenraten.

Auch eine MP600 Pro zeigt dieses Verhalten, zumindest wenn man ihr die Kühlung erschwert. So haben wir sie einmal ohne jeglichen Kühler betrieben und recht schnell (bereits nach 30 s) erreicht sie hier 80 °C und beginnt zu drosseln. Von 6 GB/s fällt die Lese- und Schreibrate auf wenige hundert Megabyte pro Sekunde. Bei in etwa gleichbleibender bzw. leicht steigender Temperatur pendelt sich die Datenrate dann bei 1 GB/s ein.

Die MP600 Pro unter einer Mainboardabdeckung verbaut verhält sich deutlich stabiler. So dauert es fast vier Minuten, bis die Schwelle von über 80 °C erreicht wird. Zunächst steigt der Controller voll in die Bremsen, bevor er dann eine stabile Datenrate von etwa 3 GB/s beibehalten kann. Die Temperaturen pendeln sich bei 75 °C ein.

Unter Wasser gesetzt zeigt die MP600 Pro eine beständige Übertragungsrate bei einer Temperatur von knapp über 30 °C. Auch nach zehn Minuten Volllast erreichen die Temperaturen keine Werte, die eine Drosselung notwendig machen würden. Corsair gibt eine maximale Leistungsaufnahme von 8,1 W bzw. 7,4 W an. Diese Abwärme kann eine Wasserkühlung natürlich problemlos abführen. Die Wassertemperatur lag hier bei gerade einmal 23 °C.

Die meisten Nutzer werden aber nicht nur die SSD mittels Wasser kühlen wollen. So haben wir das Temperaturverhalten auch mit weiteren Komponenten im Kreislauf getestet. Dabei handelte es sich um eine Radeon RX 6900 XT sowie um einen Core i9-10900K, die wir beide unter Last gesetzt haben. Die Temperatur des Wassers stieg daher auch auf 35 °C an, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Temperatur der SSD. Bis zu 45 °C haben wir nun ausgelesen. Aber eine Drosselung ist noch immer nicht eingetreten, da wir uns noch immer weit weg von den 75-80 °C ohne jegliche Kühlung bewegt haben.

Zum Vergleich oben noch einmal die temperaturabhängige Leistung aus unserem Artikel zur Corsair MP600 Pro. Hier beginnt eine Drosselung nach etwas mehr als sechs Minuten Volllast. Da die Temperatur weiter steigt, drosselt die Firmware die SSD nach 480 s weiter.