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Entgegen vieler aktueller SSDs erscheint die ADATA Legend 960 MAX "nackt" in der Verpackung. Der mitgelieferte Kühler ist optional zu montieren, abhängig vom Einsatzort also flexibel Einsetzbar. Dadurch ergeben sich keine Probleme mit der Garantie etwas durch die Demontage, wenn die SSD beispielsweise mit dem vorhandenen Kühlkörper des Mainboards verwendet werden soll oder in besonders flachen Systemen wie Notebooks, Tablets oder der Playstation 5. Exotisch dabei ist dennoch, dass ADATA selbst auf ein Etikett verzichtet, sodass wir einen genauen Blick auf die verbauten Komponenten auf dem PCB werfen können.
Auffällig sind zunächst die verbauten NAND-Speicher, bei denen zwar ADATA zu lesen ist, die jedoch von Micron stammen und den aktuellen 176-Layer-TLC beinhalten. Diesen Speicher kennen wir mittlerweile von vielen Third-Party-Modellen, meist jedoch in Verbindung mit einem Phison E18-Controller.
Die ADATA Legend 960 MAX jedoch setzt auf das neueste Modell von SiliconMotion in Form des SM2264. Diesen finden wir aktuell auf noch wenigen Massenspeichern und feiert daher eine Premiere in unserem Testparcours. Über acht Speicherkanäle werden jeweils bis zu 1.600 MT/s verarbeitet, was dem aktuellen Stand der HighEnd-Controller von Phison, Samsung, Western Digital und Micron entspricht. Gefertigt wurde der Controller von TSMC in 12nm, wobei vier Cortex R8 Kerne zum Einsatz kommen. Zur Unterstützung erhält der SM2264 einen DDR4-Cache, bei dem es sich um Samsung DDR4-2400 handelt.
Mit einem Blick auf die Cache-Performance beginnend, weiß die ADATA Legend 960 MAX grundsätzlich zu überzeugen. Gut 20 Sekunden bei fast 6 GB/s bedeuten einen (pseudo)-SLC-Cache von etwa 115 GB, doch auch die folgende, konstante Schreibleistung kann mit etwa 1.700 MB/s gefallen. Zwar ist der relative Leistungsabfall enorm, doch in der Realität sollten Schreibmassen dieser Größenordnung nur die absolute Ausnahme sein - und selbst dann sind die TLC-Schreibraten in aller Regel nur dann limitierend, wenn die Daten von einer anderen NVMe-SSD stammen.
Ist die ADATA Legend 960 MAX zu 80 % gefüllt, überrascht sie uns mit einem sehr ähnlichen Schaubild. Dies deutet auf ein Overprovissioning hin, also dass die SSD freien, für den Nutzer unsichtbaren Speicher als Schreib-Cache bereithält. Dadurch kann die SSD auch im gefüllten Zustand einen Leistungspeak vergleichsweise lange halten, ehe sie in den TLC-Modus verfällt. Diese Schreibrate hält die SSD dann auch bis zum Ende, auch wenn unser Diagramm anderes andeutet: Bei dem Leistungsanstieg ab etwa Sekunde 210 ist die SSD schlicht voll und löscht die Testdaten, um dann wieder bis zum Testende weiter schreiben zu können.
Wie bereits beschrieben, wird die ADATA Legend 960 MAX grundsätzlich "nackt" ausgeliefert und der Kühlkörper muss optional montiert werden. Dazu wird er mittels angebrachtem Wärmeleitpad auf die SSD plan aufgelegt und durch eine Schiene auf der Rückseite arretiert. Diese leichte Montage sollten selbst ungeübte Hände in wenigen Minuten bewältigen, eine bebilderte Anleitung liegt jedoch bei.
Anders als bei den HighEnd-SSDs mit Phison E18-Controller geht ADATA nicht davon aus, dass der Massenspeicher allzu heiß wird, sodass der Kühler mit einer Dicke von etwa 6 mm vergleichsweise moderat ausfällt. Optisch kann er durch die schwarz-goldene Kombination gefallen, wobei Geschmack immer im Auge des Betrachters liegt - besonders in RGB-Zeiten.
Die Effektivität des Kühlers können wir jedenfalls bestätigen, wobei hier natürlich Unterschiede zu anderen Systemen denkbar sind. Selbst nach fünf Minuten Dauerfeuer konnten wir die ADATA Legend 960 MAX nicht zum Leistungseinbruch überzeugen, auch während den folgenden Benchmarks wurde unser Testsample nicht heißer und konnte sich stets rasch wieder abkühlen.