MSI Spatium M480 Pro im Test

Bewährte Technik statt PCIe5 - Die MSI Spatium M480 Pro im Detail

Die geschwungene Optik der Spatium M480-Serie konnte uns schon bei der Grundversion überzeugen, wobei es bemerkenswert ist, dass MSI dort die optisch identische Version anbot und der goldene Kühler optional zu montieren war. Bei der "Pro" ist dies nun nicht mehr der Fall, sodass die Optik des Kühlkörpers lediglich auf dem Etikett aufgedruckt ist. Bei dem Etikett selbst handelt es sich außerdem auch nur um Papier und nicht etwa eine mit Grafit oder Aluminium beschichtete Platte, welche die Wärme besser abführt. 

Nachdem wir das Etikett entfernen, können wir einen genauen Blick auf das PCB und die verbauten Komponenten werfen. Wie bereits in der Einleitung vorweggenommen, handelt es sich bei der Spatium M480 Pro lediglich um ein Update. So setzt MSI nach wie vor auf den Phison PS5018-E18 Speichercontroller und 2 GB DDR4-RAM von SKHynix. Neu hingegen ist der NAND, bei dem wieder Micron-Zellen verbaut werden, nun jedoch in der neusten Version mit 176-Layern und damit einer deutlich höheren Speicherdichte. Außerdem setzt MSI bei der Pro auf das sogenannte "Overprovisioning", sodass unser Testsample mit 2 TB Nennkapazität faktisch "nur" 1.863 GB nutzbar bietet und weitere 48 GB für den (Pseudo-)SLC-Cache zurückhält. Diese Technik haben wir auch in der Vergangenheit öfters gesehen und dürfte vor allem Viel-Schreibern entgegen kommen. 

Wie gut die Cache-Leistung also ausfällt, prüfen wir zunächst mit dem SSDStresstest. Zunächst können wir die SSD mit mehr als 6 GB/s beschreiben, ehe nach 26 Sekunden und damit knapp 160 GB geschriebenen Daten die Leistung massiv einbricht. Unser Sample benötigt zunächst eine kleine Verschnaufpause, in der die Leistung auf bis zu 240 MB/s einbricht, ehe sie weiter mit etwa 1.650 MB/s schreibt und dann final nach 64 Sekunden und 215 GB Gesamtmenge auf ziemlich genau 600 MB/s Schreibrate sinkt. Zum Ende des Tests haben wir nach fünf Minuten 366 GB auf der SSD verewigt. 

Schlechter fällt erwartungsgemäß der Blick auf den zweiten Cache-Test aus, bei dem wir die SSD zunächst zu 80 % füllen. Wieder kann die MSI Spatium M480 Pro zunächst vom Overprovisioning profitieren und in 30 Sekunden auch knapp 110 GB an Daten schreiben, doch spätestens nach 40 Sekunden sinkt die Schreibgeschwindigkeit massiv ab. Realistisch ist die SSD zum Ende des Tests komplett gefüllt, das Gesamtergebnis also relativ gut. Im Alltag stellt unser Test schließlich immerhin den Worst Case dar, den praktisch nur die wenigsten User jemals erreichen sollten. Stattdessen sollten die meisten durchaus von dem großen (Pseudo-)SLC-Cache profitieren, da dieser doch erlaubt, in vergleichsweise sehr kurzer Zeit große Datenmengen zu schreiben. Erst wenn wirklich regelmäßig mehr als 100 GB geschrieben werden sollen, kommt der gemessene Leistungseinbruch zum Vorschein. 

Konnten wir bei der MSI Spatium M480 noch feststellen, dass der mitgelieferte Kühlkörper nicht nur optisch ein Highlight darstellt, sondern auch die SSD effektiv vor thermischer Drosselung schützt, enttäuscht uns die M480 Pro diesbezüglich. Ohne zusätzlichen Kühler, wie ihn viele Mainboards standardmäßig bieten, bricht die Performance unseres Testsamples bereits nach 36 Sekunden total ein. Die kritische Temperatur scheint dabei mit 67°C vergleichsweise niedrig, zumal diese auch trotz starker Drosselung noch weiter steigt. Zum Ende des Extremtests erreichen wir daher noch weitere sechs Grad mehr, wobei die Transferrate bei knapp 1.700 MB/s konstant bleibt. 

Da MSI bei der Spatium M480 Pro auf den bekannten 176-Layer-NAND von Micron setzt, erwartet den Anwender eine relativ hohe garantierte Verlässlichkeit des Speichers in Form von hohen TBW-Angaben zur Eingrenzung der Garantie von fünf Jahren. MSI verspricht dabei sogar eine höhere Schreiblast als Micron bei der T700 selbst, doch grundsätzlich sind die Zahlen alle auf einem vergleichbaren Niveau und dürften ohnehin vom Großteil der Anwender nicht im Ansatz erreicht werden. 

Maximale Schreiblast