TEST

Western Digital WD Blue SN580 im Test

Budget-SSD im Preiskampf - Die WD Blue SN580 im Detail

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Bei einem genauen Blick auf die Western Digital WD Blue SN580 fällt zunächst auf, dass es gar nicht allzu viel zu sehen gibt. Im Gegensatz zu aktuellen HighEnd-Modellen wird kein riesiger Kühlkörper verbaut, selbst ein Etikett über die gesamte Fläche fehlt. Stattdessen können wir direkt einen guten Blick auf das PCB und die verbauten Komponenten werfen. Dabei entdecken wir, dass die Angabe im Datenblatt korrekt ist und ein DRAM-Cache beispielsweise fehlt. Zudem kann dank BiCS5-NAND die gesamte Speichermenge auf einem einzelnen Speicherbaustein untergebracht werden. Eine Bestückung auf der Rückseite ist also nicht nötig. Leider in muss in diesem Kontext aber wiederholt festgestellt werden, dass Western Digital auch weiterhin bei der günstigeren Blue-Serie auf Modelle mit Kapazitäten von vier oder mehr Terabyte an Speicher verzichtet. 

Zum Einsatz kommt direkt am Interface der SanDisk 20-82-10082-A1 als Speichercontroller, den wir bereits von der WD_Black SN770 kennen. Sowohl bei Schwarz wie Blau verwendet dieser 64 MB Host-Memory-Buffer, also einen kleinen Teil des System-Arbeitsspeichers, um den nicht vorhandenen dedizierten DRAM zu kompensieren. 

Passend zu den Erfahrungen der vorherigen WD Blue-Modelle und auch der WD_Black SN770, die sich grundsätzlich die selbe Hardware teilt, erwarten wir keine thermischen Probleme unter Volllast bei der WD Blue SN580. Und tatsächlich sehen wir auch nach fünf Minuten Dauerfeuer keinen nennenswerten Performance-Verlust, der auf eine temperaturbedingte Drosselung hinweisen könnte. So wird zwar bei 75 °C ein minimales Absinken der Transferrate gemessen, doch bleibt danach auch trotz höheren Temperaturen diese Performance konstant. Es ist davon auszugehen, dass bereits beim Einsatz eines vorhandenen Kühlkörpers vom Mainboard keinerlei Einbruch zu verzeichnen wäre - zumal das Testszenario ohnehin nur einen praxisfernen Extremfall simuliert. 

Spannender als die thermische Drosselung dürfte die der Schreibleistung abseits des (Pseudo-)SLC-Caches sein. Wie bereits das Datenblatt vermuten lässt, nutzt die WD Blue SN580 selbstverständlich diesen bei möglichst viel freiem Speicher. In unserem Test können wir daher anfangs eine sehr hohe Schreibrate messen, die nicht weit unter dem Maximum des Datenblattes liegt. Nach etwas mehr als 90 Sekunden jedoch bricht diese massiv ein, da hier der (Pseudo-)SLC-Cache schlicht voll ist und der Speichercontroller nun direkt die Speicherzellen als TLC beschreiben muss. Praktisch bedeutet dies, dass der Datenträger zu diesem Zeitpunkt gut 350 GB an Daten verewigt hat und anschließend den Speicher eher gemächlich mit 400-450 MB/s weiter beschreibt. 

Zum Ende des Tests nach fünf Minuten wurden 444 GB geschrieben, insgesamt ein ordentlicher Wert. 

Füllen wir die SSD im Vorfeld bereits zu 80 %, um ein praxisnahes Beispiel simulieren zu können, stehen dem SanDisk-Controller nur weniger leere Speicherzellen zur Verfügung, um den "SLC-Boost" nutzen zu können. So bricht die Peak-Leistung jetzt bereits nach 28 Sekunden empfindlich ein und fällt wie schon im vorherigen Szenario auf 400-450 MB/s. Dennoch stehen nach 28 Sekunden immerhin fast 100 GB an Daten auf der Habenseite und tatsächlich ist die SSD nach 265 Sekunden komplett gefüllt. Im Diagramm sehen wir anschließend, dass die bereits Testdaten wiederum überschrieben werden. Im Bereich der letzten 10-%-Füllstand verhält sich die Schreibrate also eher auf dem Niveau von SATA-SSDs. 

Fairerweise muss jedoch festgehalten werden, dass dieses Verhalten nicht untypisch ist und auch beispielsweise bei der WD_Black SN770 genau so gemessen wurde. Dabei sollte außerdem erwähnt werden, dass dieser Test sicherlich einen Extremfall darstellt und nur bedingt mit dem eigenen Nutzungsverhalten korreliert. Wer nur selten Datenmengen mit dreistelliger Terabyte-Menge schreibt, dürfte diesen Leistungseinbruch vermutlich nie erleben. Dennoch darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass andere Solid State Drives hier mittlerweile deutlich bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie direkt in den NAND schreiben. Dies betrifft selbst günstige Modelle mit selbem NAND wie der Kioxia XG8, die im TLC-Modus mehr die Dreifache Schreibrate bieten konnte

Neben der Performance spielt natürlich auch die Haltbarkeit eine große Rolle für eine Speichermedium. Bei der Western Digital WD Blue SN580 finden wir den bekannten BiCS5-NAND wieder, den wir bereits bei einigen Modellen getestet haben. Daher ist es kaum überraschend, dass Hersteller Western Digital hier bekannte TBW-Angaben für sein eigenes Modell verspricht. Mit 600 GB TBW für unser Modell mit 1 TB beispielsweise, wird die selbe Haltbarkeit beworben, wie auch bei den Top-Modellen der WD_Black-Serie. Diese gilt wie gewohnt im Zusammenspiel der fünf Jahre Garantie. 

Maximale Schreiblast

Modell

240 - 280 GB400 - 512 GB800 - 1.024 GB1.500 - < 4.000 GB>= 4.000 GB
Western Digital WD Blue SN580150 TB300 TB600 TB900 TB-
Patriot Viper VP4300 Lite-400 TB800 TB1,6 PB2 PB
Seagate FireCuda 540--1 PB2 PB-
MSI Spatium M480 Pro--700 TB1,4 PB3 PB
Crucial T700 --600 TB1,2 PB2,4 PB
Western Digital WD Red SN700500 TB1 PB2 PB2,5 PB5,1 PB
Samsung SSD 990 PRO--600 TB1,2 PB-
Western Digital WD_Black SN850X--600 TB1,2 PB2,4 PB
Kioxia Exceria Pro--400 TB800 TB-
Crucial MX500100 TB180 TB360 TB700 TB1 PB
Seagate FireCuda 530-640 TB1.275 TB2,55 PB5,1 PB
Crucial P5 Plus-300 TB600 TB1,2 TB-
Seagate IronWolf Pro 125 SSD435 TB875 TB1,75 PB3,5 PB7 PB