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Corsair bewirbt die neue MP600 Elite auch als kompatibel zur PlayStation 5. So verwundert es nicht, dass zwar ein hochwertiger Kühlkörper verbaut ist, dieser jedoch mit einer Gesamthöhe von 11 mm recht flach ausfällt. Selbstverständlich benötigt die MP600 Elite auch keinen Windkanal inklusive aktivem Lüfter wie das aktuelle HighEnd-Modell.
Blicken wir unter den Kühler, der montagefreundlich mit vier Schrauben zu entfernen ist, sehen wir das einseitig bestückte PCB mit Controller und NAND. Zum Einsatz kommt ein Phison PS5027-E27T, der letztes Jahr zur Computex vorgestellt wurde und als Nachfolger des E21T gesehen werden kann. Dadurch wird auch klar, dass Corsair der MP600 Elite keinen DRAM zur Verfügung stellt - wie der Blick auf das PCB auch bestätigt. Während der Controller selbst mit 7.400 MB/s lesend und 6.700 MB/s schreibend spezifiziert ist, gilt für die MP600 Elite wie schon im Datenblatt zu sehen, eine etwas niedrigere sequenzielle Leistung an. Beim NAND kommt ein 3D-TLC-Speicher zum Einsatz, der als T2BIGA5A1V gelabelt ist und von Kioxia stammt. Genau handelt es sich um BiCS6-Speicher in 162 Schichten.
Bevor wir auf die Leistungsdaten der SSD blicken, wollen wir zunächst die Effektivität des Kühlers testen. Während den Benchmarks selbst wurde die SSD nie über 60 °C erwärmt, sodass wir unseren StressTest im direkten Anschluss an den Benchmark durchführten. Selbst dann waren jedoch keine kritischen Temperaturen zu erreichen, sodass wir auch nach fünf Minuten Dauerfeuer keine thermisch bedingte Drosselung verzeichnen konnten.
Nachdem also die Wärmeentwicklung keinen Einfluss auf die Performance zu haben scheint, wollen wir sehen, welche Cache-Performance der Phison-Controller im Zusammenspiel mit dem NAND zu bieten hat. Leider trat hier jedoch schnell Ernüchterung ein. Lediglich während den ersten acht Sekunden konnte die MP600 Elite im leeren Idealzustand genügend (Pseudo-)SLC-Cache bereitstellen, um den Speicher mit etwa 6 GB/s beschreiben zu können.
Im Anschluss wurde der Speicher zwar mit grundsätzlich guten 1.400 MB/s beschrieben, doch bedeutet dies nach fünf Minuten eine Schreibmenge von "nur" 450 GB. Während sich hier sicherlich die Geister darüber scheiden, ob dies im Alltag eine ernstzunehmende Relevanz besitzt, muss zumindest festgehalten werden, dass dies deutlich weniger ist als die Konkurrenz zuletzt zeigte - oder auch die Corsair MP600 Pro vor drei Jahren.
Nachdem also bereits im leeren Idealzustand der (Pseudo-)SLC-Cache vergleichsweise klein ausfällt, sind wir besonders auf den Test mit einem alltagsnahen Füllstand gespannt. Dieser verwirrt uns zunächst, indem er schlicht gar keinen Schreib-Boost misst, sondern direkt im TLC-Modus mit den bereits bekannten 1.400 MB/s schreibt.
Doch wir können an der Stelle das Rätsel relativ schnell auflösen. Während unser verwendetes Tool, der SSDStressTest, die gemessene aktuelle Schreibrate mit einem Zyklus von zwei Sekunden misst, wird in dieser Zeit bereits der ganze (Pseudo-)SLC-Cache aufgebraucht. Das Resultat ist daher eine flache Linie, tatsächlich ist das Leistungsplus zumindest für den Bereich von 1 GB vorhanden, wie uns der CrystalDiskMark beweist. Am Ende des Tests sind etwas mehr als 400 GB geschrieben, die SSD also praktisch voll. Auch hier ist es eine Gratwanderung bei der Bewertung der gemessenen Leistungswerte. Einerseits hält die MP600 Elite was Corsair verspricht, nur das halt eben nicht sehr lange. Über die Größe von SLC-Caches kann dabei viel diskutiert werden, das eigene Nutzungsverhalten zu reflektieren, dürfte dabei unerlässlich sein. TLC-Schreibraten von 1.400 MB/s sind schließlich nicht zu verachten, auch für Vielschreiber.
Neben der Geschwindigkeit, spielt natürlich auch die zu erwartende Haltbarkeit eines Speichermediums eine große Rolle. Dazu lohnt sich in aller Regel ein Blick auf die TBW-Angaben, wobei diese natürlich nicht mit einer garantierten Haltbarkeit zu verwechseln sind, sondern umgekehrt als eine Einschränkung des Herstellers zu seiner freiwilligen Garantie. Corsair gewährt hier bei der MP600 Elite vorbildliche fünf Jahre und auch die TBW mit bis zu 1,2 Petabyte wirken vertrauenserweckend.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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Corsair MP600 Elite | - | - | ? | 1,2 PB | - |
MSI Spatium M570 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | 3 PB |
Kingston DC600M | - | 876 TB | 1.752 TB | 3.504 TB | 7,68 TB: 14 PB |
Corsair MP700 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD Blue SN580 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 900 TB | - |
Patriot Viper VP4300 Lite | - | 400 TB | 800 TB | 1,6 PB | 2 PB |
Seagate FireCuda 540 | - | - | 1 PB | 2 PB | - |
MSI Spatium M480 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | 3 PB |
Crucial T700 | - | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Western Digital WD Red SN700 | 500 TB | 1 PB | 2 PB | 2,5 PB | 5,1 PB |
Samsung SSD 990 PRO | - | - | 600 TB | 1,2 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850X | - | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Kioxia Exceria Pro | - | - | 400 TB | 800 TB | - |
Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |