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Es fällt nicht einfach zu einem Betriebssystem ein Fazit zu ziehen - zumal wenn die Änderungen sich auf eher unterschwelligem Niveau bewegen. Apple hat keine Revolution in Gang gebracht, was angesichts des Update-Zyklus von etwa einem Jahr auch nicht zu erwarten war. Vieles dreht sich dabei einmal mehr um ein in sich verzahntes Ökosystem. iOS und OS X sollen mit Mountain Lion noch enger und ohne große Übergänge zusammenarbeiten. Dies beginnt bei der alltäglichen Arbeit mit Safari, Mail & Co. und geht über zu Dokumenten, Erinnerungen und Nachrichten in der iCloud. Aber auch die Hardware wird näher zueinander geführt. Im Netzwerk befindliche AirPlay-Geräte können zur Audio-Wiedergabe oder aber als externer Monitor (AirPlay Mirroring am AppleTV) verwendet werden.
Die Integration von der iCloud und zahlreicher neuer Funktionen dürfte für Apple wohl der wichtigste Punkt bei Mountain Lion sein. iOS-Geräte lassen sich inzwischen völlig ohne Anbindung an einen lokalen Rechner betreiben - selbst die Backups können in die iCloud verschoben werden.
Etwas getan hat sich auch bei der Performance. Diese Änderungen sind jedoch nicht immer messbar, in den Benchmarks sind OS X 10.7 und 10.8 nahezu gleich schnell. Gefühlt aber ist Mountain Lion deutlich flüssiger und runder. Damit ist Apple auch einen der Hauptkritikpunkte an Lion angegangen, dass vielen selbst auf High-End-Hardware einfach zu träge wirkte. Zum Tragen kommt dies unter anderem auch im neuen Safari, dessen Engine noch einmal beschleunigt wurde.
Für viele in den Alltag einfließen dürften die neuen Features wie die Mitteilungszentrale, Nachrichten, sowie die Integration von Twitter und Facebook. Aber auch die kleinen Dinge können die Alltag erleichtern und auch hier hat Apple aus der Vergangenheit gelernt. So können nun bei mehr als einem Display auch auf jedem eine Applikation im Fullscreen-Modus dargestellt werden, Time-Machine-Backups sind auf mehr als einem Volume möglich und Power Nap sichert die Daten, auch wenn der Mac schläft.
Es gibt jedoch auch einige Punkte, die ein leichtes Misstrauen für die Zukunft offenbaren. Mit Mountain Lion schließt Apple das System per Default auf den Mac App Store ein. Zwar können auch Entwickler außerhalb des Stores ihre Apps signieren lassen, doch der Trend ist klar. Bereits Lion war nur noch als Ausnahme auf einem USB-Stick zu bekommen, Mountain Lion beschränkt sich auf den exklusiven Vertrieb über den Mac App Store. Wer nicht jedes mal den Download anwerfen möchte und wessen Datenleitung auch für die Internet-Recovery zu langsam ist, dem legen wie die Anleitung für eine Clean-Install von einem USB-Stick nahe, die auch erklärt wie dieser erstellt wird.
Bereits in der Einleitung haben wir den Preis für OS X 10.8 Mountain Lion erwähnt, dass für gerade einmal 15,99 Euro angeboten werden soll. Ein genauer Veröffentlichungs-Termin steht noch nicht fest. Üblicherweise gönnt Apple den Entwicklern noch einige Tage mit dem Golden Master, um eventuelle grobe Fehler noch beseitigen zu können.