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Neverwinter Nights 2 - SpieltiefeDialogeundTaktik

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Nicht zuletzt sorgen auch gerade diese für die hervorstechende Tiefe des Spiels bzw. der Story. Denn jeder der Gefährten bringt eine eigene Geschichte mit, so möchte Khelgar Eisenfaust Mönch werden und lässt das ganze Team immer wieder deutlich seine gewaltbereite, sturköpfige und mürrische Zwergenmentalität spüren. Auch Neverwinter Nights 2 ist nicht unbedingt für Spieler geeignet, die sich von längeren Dialogen bzw. viel Text schnell abschrecken lassen. Nichtsdestotrotz hat man sich diesmal viel mehr Mühe gegeben. Eine professionelle Übersetzung und deutlich weniger Rechtschreibfehler erhöhen die Spielfreude. Sehr gute Synchronsprecher und unterhaltesame Dialoge, untermalt mit stimmungsvoller Musik und kräftigen Sound-Effekten tragen ihr Übriges zum Ambiente bei. Synchronisierte Dialoge bzw. die Ingame-Zwischensequenzen sind alle im Filmformat mit den schwarzen 16:9 Streifen schön in Szene gesetzt. Unterhaltsame Momente, wie die Begegnung mit einem gesprächigen Barden, der seine ganze Lebensgeschichte erzählen möchte und dabei nicht bemerkt, das es Nacht geworden ist und sein Gegenüber bereits im Land der Träume wandelt, erlebt man häufiger. Auch bei zu treffenden Entscheidungen plädiert der Zwerg lautstark für einen ausnahmslosen Kampf, die Magierin Qara hat immer Spaß daran etwas in Flammen aufgehen zu lassen und Paladin Casavir lässt seinen rechtschaffen guten Charme nicht ungenutzt. Durch die deutlich verschiedenen Charaktere kommt es auch oft zu amüsanten Streitereien. Für Khelgar wird es bestimmt nicht einfach Mönch zu werden, wenn eine der Aufnahmeprüfungen des Ordens Toleranz verlangt: „Vorurteile? Ich habe keine Vorurteile! Ich bin sogar den ganzen Weg hierher mit einem hinterhältigen Tiefling gereist, und Ihr wisst, wie die sind!“, Rassen, Klassen und Geschlecht werden bei solchen Bemerkungen also ebenfalls berücksichtigt. Die Übersetzung der nicht gesprochenen Dialoge ist sehr gut gelungen, lediglich die ein oder andere Truhe heißt dann noch „Chest“ oder einer ihrer Charaktere macht den ein oder anderen Ausruf noch auf Englisch. Auch solche Schnitzer lassen das Spiel nichts an Charme verlieren. Wenn der Zwerg lediglich beim zerschlagen einer Truhe mit einer tiefen kriegerisch zerschmetternden Stimme brüllt „Haltet mir den Rücken frei!“ oder die vielleicht auch etwas zu selbstsicher Qara „Nichtswissender akademischer Narr!“.


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Die gute Einbindung weiterer Charaktere lässt einen sogar in taktisch wichtigen Situationen überlegen. Handelt man der eigenen Gesinnung entsprechend oder lässt man sich von der Kampfeslust des Zwerges mitreißen. Hört man vielleicht doch lieber auf die bedachteren Stimmen? Hierfür bieten sich auch die Möglichkeiten wie z.B. „Diplomatie“, „Bluffen“ oder „Lügen“ an, um einen Kampf zu vermeiden oder seine Belohnung etwas aufzustocken. Ob das Gegenüber darauf einsteigt hängt wieder von entsprechenden Charakterwerten ab. Genug Charisma wird ein Orkbarbare z.B. nicht mit sich bringen und vertraut mehr auf seine Waffe als auf Worte.
So selbstsicher die Begleiter auch auftreten mögen, sollte man sie immer gut im Auge haben. Es muss zwar nur ein Charakter gleichzeitig gesteuert, da die Restlichen vollautomatisch von alleine agieren, jedoch sollte man auch nicht zu viel von ihnen verlangen. Eine Magierin ist nicht generell der Meinung, dass sie für den Nahkampf geeignet ist und lässt sich auch mal gerne niedermetzeln. Hier kommt vor allem die Pause-Funktion zum Einsatz, denn das Spiel lässt sich komplett pausieren, damit man seine nächsten Schritte wohl überlegt planen und ausführen kann. Letztendlich können sogar wenige Sekunden über eine saubere Ausführung entscheiden. War man also gerade mit dem Gegner noch im Gespräch, verliert dieser aber plötzlich die Geduld und der Kampf bricht los, kann es nicht schaden sich erstmal in Ruhe einen Überblick zu verschaffen.
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