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Vor etwas weniger als einem Jahr verglichen wir bereits die bis dato einzigen Haarberechnungstechnologien der Hersteller AMD (TressFX) sowie NVIDIA (HairWorks). Mit Rise of the Tomb Raider ist jetzt eine dritte Technologie am Markt angekommen. Allerdings besitzt das von CrystalDynamics entwickelte PureHair eine Besonderheit: Es basiert, im Rahmen des GPUOpen-Programmes von AMD, auf TressFX.
Bereits auf der Xbox One kamen TressFX in Form von Tomb Raider: Definitive Edition sowie PureHair in abgeschwächter Form bei Rise of the Tomb Raider zum Einsatz. Mit der vollen Power des PCs können die Haartechnologien natürlich größere Geschütze auffahren und mit sehr realistischen Haarberechnungen glänzen. Für den einen dürfte dies zwar ein verzichtbares Feature sein, aber alles in allem verändert es doch das gesamte Erscheinen der Spielfigur.
Da PureHair von CrystalDynamics selbst entwickelt wurde, gaben die Entwickler noch nicht wirklich viel Informationen preis. Bekannt ist allerdings, dass PureHair technologisch auf TressFX 3.0 basiert und von den Entwicklern selbst noch einmal auf das Spiel optimiert wurde. Auch kann es der Kooperation mit NVIDIA geschuldet sein, dass das AMD-Branding wegfiel. Im Vergleich zum technologischen Vorgänger fällt auf, dass die Berechnungen etwa 10 % weniger Leistungsverlust im Vergleich zum deaktivierten Feature verursachen. Zudem wirkt das Haar nicht mehr, als sei es in jeder Sekunde perfekt glänzend und gewaschen, was der Situation in Rise of the Tomb Raider sehr zugute kommt. Schnee fällt darauf und nach einem mehr oder weniger freiwilligen Bad im eiskalten Fluss verhalten sich Laras Haare auch anders, als sie dies bei stürmischem Wetter tun würden.
Wie man schön an den Balken sehen kann, kosten alle drei Technologien Leistung im zweistelligen Bereich. Die älteste Technologie, TressFX 1.0 aus dem Tomb Raider Reboot, schluckt mit maximal 24 % Reduktion der FPS am meisten Leistung. Dahinter kommt mit etwa 10 % die normale Einstellung von PureHair, die Einstellung "High" kostet etwa 15 - 17 %. NVIDIAs Technologie, welche PhysX verwendet, reduziert die Bildwiederholrate um etwa 20 %. Da wir auf einer AMD Radeon R9 Fury X unter aktuellstem Treiber getestet haben, kann es vorkommen, dass sich die Leistungseinbußen auf anderen GPUs anders verhalten. Trotz alledem gibt dies eine grobe Tendenz wieder. Einige weitere Zahlen und der Grund für diese Einschätzung bezüglich anderer Karten ist unserem Technik-Check von Rise of the Tomb Raider zu entnehmen.
AMD setzt bei TressFX auf die offene Schnittstelle DirectCompute um die einzelnen Haarstränge zu berechnen. Laut eigener Aussage wolle man gänzlich auf proprietäre Schnittstellen verzichten, sodass die Features alle im gleichen Umfang nutzen können. Die Berechnung der Haare berücksichtigt unter anderem die Richtung des Lichteinfalls sowie separates Anti-Aliasing, damit sich keine sichtbaren Treppchen bilden.
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HairWorks von NVIDIA ist hingegen Teil des GameWorks-Programmes, welches den Spiele- und Engineentwicklern unter die Arme greifen soll. Das Programm stand bereits zum Start und zu Release von vielen teilnehmenden Spielen in großer Kritik und wurde unter anderem von AMD scharf angegriffen. HairWorks unterstützt sowohl Menschenhaare sowie Tierhaare bzw. Fell. Bei Witcher 3 wird die Berechnung neben Geralt auch auf die Tiere angewandt, sodass hier starke Grafikkarten nötig sind, um es bei angemessenen FPS zu berechnen.
Anders als AMD setzt NVIDIA zur Berechnung und Darstellung der Haare stark auf die mit DirectX 11 eingeführte Tesselation, in der NVIDIA-Chips traditionell etwas schneller sind als die AMD-Pendants. Trotzdem ist die Technologie, wie einige weitere GameWorks-Effekte, von beiden Chipherstellern nutzbar und öffnete so erst Tür und Tor zu einer breiteren Verfügbarkeit. Zur allgemeinen Berechnung setzt NVIDIA auch nicht auf eine offene Schnittstelle wie OpenCL oder DirectCompute, sondern auf PhysX, welches bei AMD- und Intel-Grafikeinheiten auf der CPU berechnet werden muss. Lediglich Grafikkarten mit NVIDIA-Chips berechnen PhysX auf der GPU.
Alles in allem kann aktuell PureHair am meisten überzeugen. Die FPS-Einbußen halten sich in Anbetracht des Gebotenen in Grenzen und auch optisch weiß die Technologie zu gefallen, was aber auch an ihrer Aktualität liegen könnte. Witcher 3 ist bereits gut ein Jahr auf dem Markt und auch TressFX 1.0 aus Tomb Raider wird nicht jünger.
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Man kann vor allem gespannt sein, was die Spieleentwickler mit TressFX (oder eigenen Abwandlungen) oder HairWorks noch so zaubern werden. Laut Gerüchten soll wieder eine abgewandelte Form von TressFX im nächsten DeusEx, welches von Eidos Montreal entwickelt wird, eingesetzt werden.
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