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AMD FidelityFX Super Resolution

Bildqualität und Leistung im Test - Fazit

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Aus technischer Sicht sieht es so aus, als könne AMD mit FSR durchaus mit DLSS mithalten. Wer bei der Bildqualität keine bis kaum Kompromisse eingehen möchte, für den bieten die Stufen Ultra Quality und Quality einen guten Kompromiss – gerade bei wenig potenter Hardware. Der Schärfefilter kann bis zu einem gewissen Bereich Details, die durch das Downscaling bzw. Rendering in einer niedrigeren Auflösung, verloren gegangen sind, wiederherstellen. Zumindest macht es den Eindruck, denn eigentlich kann diese Methode keine Details wiederherstellen, die es aufgrund der niedrigeren Auflösung einfach nicht mehr gibt. Dies zeigt sich besonders in den Presets Balanced und Performance. Da kein direkter Vergleich zwischen FSR und DLSS möglich ist, muss man sich auf die eigenen Eindrücke verlassen und geht es um die Bildqualität, so sehen wir DLSS hier noch klar vor FSR. Ob FSR in der aktuellen Umsetzung überhaupt in der Lage ist, besser als eine AI-Rekonstruierung zu sein, ist fraglich.

Hinsichtlich des Leistungsplus können wir die von AMD gemachten Versprechungen bestätigen. Nicht immer werden im ersten Schritt die + 60 % erreicht, aber auch schon 30 % mehr FPS können den Unterschied zwischen gerade so nicht mehr und schon wieder ganz gut spielbar ausmachen. So ähnlich gleichberechtigt wie AMD das FSR für GeForce-Karten zugänglich macht, verhält es sich auch beim Leistungsplus, denn auch die NVIDIA-GPUs profitieren im gleichen Maße. 

Während sich NVIDIA mit DLSS also eigentlich nur auf die schnellsten Modelle bis hinunter zur GeForce RTX 2060/3060 konzentriert, ist AMDs FSR auch in der Lage weniger potente Hardware zu beschleunigen. Dies zahlt sich nicht nur für Besitzer älterer Hardware aus, sondern auch für die integrierten Grafikeinheiten der Ryzen-APUs sowie bei den Notebooks. Eine Radeon RX 6700M und 6600M, um die wichtigsten Modelle bei AMD zu nennen, aber auch auf Seiten der mobilen GeForce-Varianten.

AMD sprach aber auch schon davon das FSR in Zukunft weiter zu verbessern. Denkbar wäre es Buffer zu verwenden, die zum Beispiel die Geometriedaten in höherer Auflösung beibehalten und dann im Upscaling auf diesen höher aufgelösten Geometrie-Buffer zurückzugreifen. Auch andere, ähnliche Methoden, die zumindest einige Teilbereiche der Render-Pipeline in der höheren Auflösung beibehalten, sind denkbar.

Ein großer Vorteil von AMDs Umsetzung zu FSR ist die breite Hardwareunterstützung. Dies betrifft nicht nur die eigenen Grafikkarten-Generation bis hin zur Radeon RX 480, sondern auch die APUs und vor allem die Konkurrenzprodukte mit NVIDIA-GPU. AMDs Ansatz FSR als Open-Source anbieten zu wollen, sollte man natürlich unterstützen. Es wäre aber auch vermessen zu glauben, dass NVIDIA von seinem aktuellen Weg abkehren und DLSS ebenfalls offener gestalten wird. Theoretisch wäre auch hier eine reine Shader-Umsetzung denkbar, offen ist allerdings, ob dann auch die gleichen Ergebnisse zu erwarten sind – sowohl im Hinblick auf die Darstellungsqualität als auch die Leistung.

Eines der größten Probleme, welches wir aktuell bei FSR sehen, ist die Softwareunterstützung. Zum Start geht es nur etwas mehr als eine Handvoll Spiele, von denen man auch nur eines als einen echten AAA-Titel bezeichnet könnte, der zudem auch schon ein paar Tage auf dem Buckel hat. Erst in den kommenden Wochen und Monaten könnten ein paar echte Knaller hinzukommen. Auf der anderen Seite sammelt NVIDIA fleißig weitere Spiele mit der Unterstützung von DLSS ein. DOOM: Eternal, Red Dead Redemption 2 und die immer breiter ausgebaute Unterstützung in den Engines wird für DLSS mehr und mehr zum Vorteil. Hier muss AMD zunächst einmal aufholen. Es ist zudem nicht zu erwarten, dass sich Spieleentwickler überhaupt darauf einlassen können, beides zu unterstützen. Dies wird wohl von NVIDIA und AMD verhindert werden. Das bedeutet dann aber auch, dass Spiele, die jetzt schon DLSS unterstützen, für FSR wegfallen werden – und umgekehrt.

Ein endgültiges Fazit können wir noch gar nicht ziehen. Die Beurteilung der Bildqualität ist eine höchst subjektive Sache. Besitzer einer Radeon- oder GeForce-Karte können sich ab heute aber selbst einen Eindruck von FSR verschaffen. Den dazugehörigen Adrenalin 21.6.1 hatte AMD heute Morgen bereits veröffentlicht. Alles was es jetzt noch braucht, sind die Updates für die angekündigten ersten Spiele.