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Gruner + Jahr sperrt Adblock-Nutzer auf sieben weiteren Webseiten aus

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Gruner + Jahr sperrt Adblock-Nutzer auf sieben weiteren Webseiten aus
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Seit Mitte Dezember sperrt der Axel-Springer-Verlag Leser mit aktiviertem Adblocker auf Bild.de aus. Wer die Webseite der Boulevardzeitung mit einem scharf gestellten Werbeblocker oder diversen Privatsphäre-Plugins wie Ghostery besucht, bekommt seitdem nur noch einen Warnhinweis angezeigt, in dem der Leser aufgefordert wird, entweder seinen Adblocker für Bild.de zu deaktivieren oder aber ein kostenpflichtiges Abonnement mit „bis zu 90 % weniger Werbung“ abzuschließen. Tatsächlich soll dieses Vorgehen zahlreiche Leser zum Abschalten ihrer Blocker bewegt haben, wie der Konzern im November wissen ließ. Auch gegen zahlreiche Anleitungen, wie Nutzer die Werbeblockersperre umgehen können, ging der Verlag vor – unter anderem wurde ein YouTube-Nutzer von Axel Springer abgemahnt.

In der Medienlandschaft fand der harte Umgang mit Adblock-Nutzern durchaus Anklang. Auch Gruner + Jahr kündigte wenig später an, ähnliches für seine Verlags-Webseiten zu planen. Testweise sperrten die Hamburger Adblock-Nutzer auf Geo.de aus. Nach dieser erfolgreichen Testphase weitet der Verlag seine Anti-Adblock-Maßnahmen aus – jeder dritte Geo-Leser soll seinen Adblocker während der Testphase deaktiviert haben. „Die Erfahrungen bei Geo.de zeigen, dass die Leser unsere Argumente verstehen. Eine freie Nutzung von Qualitätsjournalismus im Netz ist nur möglich, wenn die Angebote über Werbung finanziert werden können. Wir sind sicher, dass auch viele Leser der anderen Websites das akzeptieren werden.“, so Oliver von Wersch, Geschäftsführer G+J Digital Products.

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Die Werbeblockersperre auf Geo.de

Wer blockt, soll bezahlen

Seit dieser Woche können die Webseiten „Schoener-wohnen.de“, „essen-und-trinken.de“ und „living-at-home.de“ nicht mehr mit aktiviertem Werbeblocker angesurft werden. Ähnlich wie bei Bild.de werden die Adblock-Nutzer aufgefordert, ihren Werbeblocker abzustellen. Wer auf die Nutzung seines Blockers beharrt, muss entweder auf die Inhalte verzichten, oder aber bezahlen. Hier lassen sich Tages- und Wochenzugänge buchen – je nach Webseite kosten diese zwischen 45 bzw. 49 Cent bzw. zwischen 2,45 und 2,99 Euro. Leser von „Brigitte.de“, „Gala.de“, „Urbia.de“ oder „Chefkoch.de“ werden testweise zunächst nur angesprochen, können die Webseite aber weiterhin auch mit aktiviertem Werbeblocker im vollem Umfang nutzen. In einer Meldung appelliert Gruner + Jahr an seine Leser, den Blocker zu deaktivieren und liefert mehrere Gründe, warum Werbung zur Finanzierung einer Webseite wichtig ist.

Doch nicht nur immer mehr deutsche Verlage versuchen ihre Online-Leser mit Werbeblockern auszusperren. Auch auf „Wired.com“, einer großen internationalen Technik-Webseite, hat man in dieser Woche eine Offensive unter mit der Devise „Wer blockt, der zahlt“ gestartet.