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Auch fast zwei Wochen nach der Ankündigung von Hewlett-Packard-CEO Leo Apotheker, künftig nicht mehr selber auf dem PC-Markt aktiv sein zu wollen und seine Smartphone- und Tablet-Aktivitäten ganz einzustellen, gibt es immer wieder neue Gerüchte, was HP in Zukunft mit PC-Sparte und den Überresten des webOS-Geschäfts vorhat. Der Chef der Personal Systems Group (PSG), Todd Bradley, hat einen Verkauf seiner bei HP für Laptops und Desktop-PCs zuständigen Sparte als unwahrscheinlich bezeichnet. Auch Samsung hatte die Gerüchte um einen Kauf des Marktführers umgehend dementiert. Derzeit ist über die Zukunft des PC-Geschäfts bei HP aber noch keine Entscheidung gefallen. Diese soll erst im Laufe des Jahres passieren.
Als momentaner Marktführer steht HP unter einem gewissen Druck von seinen Groß- und Geschäftskunden einen möglichst problemlosen und zuverlässigen Übergang zu finden. Momentan besteht nach der überraschenden Ankündigung Unsicherheit über die zukünftigen Pläne des Unternehmens. Ein neuer Besitzer würde nicht nur das Kräfteverhältnis auf dem Markt stark beeinflussen, er müsste auch das Vertrauen der bisherigen Kunden und Zulieferer wieder gewinnen. Die unklaren Aussichten, auch was eventuelle Garantieansprüche und den Support der Geräte angeht, könnten dabei auch der Konkurrenz gelegen kommen, die stabilere Perspektiven haben. Zwar ist ein Verkauf laut Bradley unwahrscheinlich, jedoch würde die Gründung als eigenständiges Unternehmen laut seine Angaben ein bis anderthalb Jahre dauern. Selbst wenn die Entscheidung darüber noch dieses Jahr fällt, erzeugt HP durch die hektisch anmutende Kehrtwende eine lange Phase der Unsicherheit, die die Sparte weiter belasten könnte.
Während Samsung das Interesse am Kauf der PC-Sparte dementierte - dafür aber den Stellvertreter von Bradley bei HP, Raymond Wah, abwarb - hat der Urheber des Gerüchtes schon ein neues in Umlauf gebracht. Der taiwanische Branchendiest DigiTimes will erfahren haben, dass die Koreaner Interesse am Kauf von webOS hätten. Zwar hatte HP seine darauf basierende Geräte eingestellt, jedoch betont, dass man webOS weiter entwickeln und anbieten wolle. Eine Veröffentlichung zum Beispiel als Open Source wie in anderen Fällen schien nicht zur Debatte zustehen. Ohne Lizenznehmer und Entwickler, die dafür Anwendungen schreiben, schien aber die Zukunft fraglich. Eine Vermutung war, dass HP die hinter webOS stehenden Patente weiter nutzen wollte. Nun soll aber Samsung zumindest diesen Bereich im Auge haben und auch schon vorher versucht haben webOS zu lizenzieren.
Allerdings hat man neben Android, Windows Phone 7 auch noch sein eigenes Betriebssystem Bada, welches gerade vor einer Auffrischung steht. Es scheint unwahrscheinlich, dass Samsung zusätzlich noch ein viertes System anbietet, selbst wenn sich die Geräte stark ähneln und wenn man dann über ein zweites System das Sagen hätte. Ähnlich wie Microsoft könnte das Interesse in anderen Bereichen liegen, eine neue Generation an Geräten wäre aber eine gewisse Überraschung. Die Gerüchte sollte man von daher mit Vorsicht genießen.
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