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Microsoft kommt nach dem angekündigten Abschied von Steve Ballmer sowie der Übernahme von Nokia nicht aus den Schlagzeilen, selbst neue Hardware wie das Surface 2 und Surface Pro 2 gerät dabei ein Stück weit in den Hintergrund.
Ursache für die aktuelle Medienpräsenz sind dabei der ehemalige Microsoft-Chef Bill Gates sowie der künftige Chef der Hardware-Sparte, Stephen Elop. Gemeinsam hatten beide bislang, dass sie als mögliche Ballmer-Nachfolger gehandelt wurden. Doch nun hat Gates eine Rückkehr kategorisch ausgeschlossen. Gegenüber Business Insider erklärte er, dass er derzeit zwar in Teilzeit in der Führungsetage aushelfe, dies sei aber nur vorübergehend. Er habe nicht vor, seinen Nachfolger Ballmer zu beerben, seine Position sei gemeinsam mit seiner Frau an der Spitze der Bill and Melinda Gates Foundation. An seiner Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender werde sich aber nichts ändern.
In dieser Position ist er mitverantwortlich für die Suche eines neuen Vorstandsvorsitzenden, ob er allerdings Noch-Nokia-Chef Stephen Elop auswählen wird, ist weiterhin unklar. Angesichts der Debatte um dessen Abfindung und Bonus dürfte die Wahrscheinlichkeit aber sinken. Denn nachdem in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass Elop im Zuge der Nokia-Übernahme durch Microsoft knapp 19 Millionen Euro in bar und Aktienoptionen erhalten wird, nimmt die Zahl der kritischen Stimmen - vor allem in Finnland - zu. Als Reaktion darauf soll Nokia versucht haben, Elop von einem Teilverzicht zu überzeugen, wie die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat schreibt. Der Kanadier habe dies aber abgelehnt und auf ein laufendes Scheidungsverfahren verwiesen.
Für Irritationen sorgte dem Blatt zufolge auch eine Aussage des Nokia-Aufsichtsratsvorsitzenden Risto Siilasmaa. Dieser hatte nach der ersten Kritik am Bonus erklärt, dass Elop die gleiche Behandlung wie sein Vorgänger erfahren würde, auch diesem würde der entsprechende Bonus bewilligt. Tatsächlich aber fällt die Gesamtsumme deutlich geringer aus, wie aus den in der vergangenen Woche veröffentlichten Dokumenten hervorgeht. Dementsprechend musste Siilasmaa seine Aussage zwischenzeitlich korrigieren, es sei eine „sehr unglückliche“ Aussage gewesen. Aber nicht nur von Seiten der Bevölkerung hagelt es Kritik, auch die finnische Regierung konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. So räumte Wirtschaftsminister Jan Vapaavuori ein, dass er die Gründe für den Bonus nicht nachvollziehen könne.