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Nach Twitter und Facebook will mit Spotify nun das nächste große Internet-Unternehmen an die Börse. Nachdem es bereits zu Beginn des Jahres erste Gerüchte über einen möglichen Börsengang des Musikstreaming-Dienstes gab, scheinen sich die Hinweise nun weiter zu verdichten. Wie das Business-Portal Quartz.com aus Insider-Kreisen erfahren haben will, soll Spotify noch im Herbst diesen Jahres seinen Schritt auf das New Yorker Parkett wagen. Erste Gespräche mit Investmentbanken sollen bereits angelaufen sein. Konkrete Einigungen werden bereits für April bzw. Mai erwartet.
Zuletzt konnten sich die Schweden in einer neuen Finanzierungsrunde zusätzliche Kredite in Höhe von 200 Millionen US-Dollar sichern. Zu den Geldgebern gehörten unter anderem die Großbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs, aber auch die Deutsche Bank. Geld, das Spotify für seine weitere Expansion benötigt. Ende 2013 gab das Unternehmen bekannt, weltweit über 30 Millionen aktive Nutzer zu zählen, wovon rund sechs Millionen Nutzer sich für ein kostenpflichtiges Monats-Abo entschieden haben sollen. Der Dienst gab damals an, in 32 Ländern aktiv zu sein; hauptsächlich in Europa, Asien und Südamerika.
Doch der schwedische Streaming-Anbieter hat in seinen recht jungen sechs Jahren noch kein einziges Mal Gewinne eingefahren und steckt seit jeher tief in den roten Zahlen. Noch immer sorgen hohe Lizenzkosten für starke Verluste. Zwar konnte Spotify seinen weltweiten Umsatz im Jahr 2012 von 190,4 auf 434,7 Millionen Euro mehr als verdoppeln, doch stiegen im Vergleich zu 2011 auch die Verluste von 45,4 auf 58,7 Millionen Euro deutlich an. Eigenen Angaben zufolge gehen fast 70 Prozent der Erlöse für die Lizenzgebühren drauf. Offizielle Zahlen für das vergangene Jahr stehen noch aus.
Dennoch sieht sich Spotify auf dem richtigen Weg. Inzwischen sollen die Einnahmen des Musikstreaming-Dienstes zu einem Großteil (85 Prozent) aus Abonnements stammen, während die Werbeerlöse nur noch einen Teil von 15 Prozent ausmachen sollen. Bei anderen Streaming-Anbietern wie Pandora soll die Verteilung mit 12 zu 88 Prozent noch andersherum sein.
Wie hoch Spotify bei einem IPO (Initial Public Offering) bewertet werden könnte, steht in den Sternen. Zuletzt wurde der Wert des Unternehmens auf rund vier Milliarden US-Dollar beziffert.