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Süddeutsche.de ab Ende März mit Bezahlschranke (Update)

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Süddeutsche.de ab Ende März mit Bezahlschranke (Update)
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Ab Ende März soll das nächste große Nachrichten-Portal im deutschsprachigen Internet auf Paid-Content umstellen. Nach Informationen von Spiegel Online soll in wenigen Wochen auch beim Online-Auftritt der Süddeutschen Zeitung eine Bezahlschranke hochgehen. Dabei soll das Blatt auf das sogenannte Metered-Modell setzen.

Hierbei lässt sich pro Monat, Woche oder Tag nur noch eine bestimmte Anzahl an Artikeln kostenlos lesen. Ist die Anzahl der kostenfreien Artikel überschritten, muss man für das Aufrufen zusätzlicher Beiträge Geld bezahlen. In der nächsten Zähl- und Abrechnungsperiode wird die Zahl der kostenlosen Artikel aber wieder freigeschaltet. So versucht man eine perfekte Balance aus Vermarktungs- und Content-Erlösen zu schaffen. Auf das Metered-Modell setzt man im Übrigen auch bei Welt.de oder beim Online-Auftritt der Augsburger Allgemeinen Zeitung.

Laut Spiegel Online sollen sich bei Süddeutsche.de pro Woche voraussichtlich zehn Texte kostenlos abrufen lassen. Wer mehr lesen will, kann entweder einen 1,99 Euro teuren Tagespass buchen, oder aber das neue Digital-Abo „SZ plus“ für knapp 30 Euro im Monat abschließen. Laut des Branchenverbandes BDZV soll ein Online-Abo durchschnittlich acht Euro kosten.

Zeitungsartikel erscheinen ebenfalls online

Mit der Zeit soll das Verlagshaus die Zahl der frei lesbaren Artikel weiter reduzieren. Dafür sollen mit dem Start des Bezahlangebots alle Artikel aus der gedruckten Zeitung des nächsten Tages ab 19:00 Uhr auch auf der Webseite veröffentlicht werden. Die, aber auch besonders exklusive Inhalte wie Interviews oder Lesestücke der Seite drei sollen allerdings in jedem Fall nur zahlenden Lesern vorbehalten bleiben. Agenturmeldungen sollen hingegen immer frei abrufbar bleiben, genau wie eine redaktionelle Auswahl an eigenen Texten.

Laut Spiegel Online soll sich die Süddeutsche Zeitung die Entwicklung ihres Online-Bezahlangebotes eine siebenstellige Summe gekostet haben lassen. „Wir sind zuversichtlich, unsere Leser davon überzeugen zu können, dass man für journalistische Qualität auch im Netz bezahlen muss“, ließ Wolfgang Krach, stellvertretender SZ-Chefredakteur gegenüber dem Spiegel verlauten.

Laut der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) erreichte Süddeutsche.de im Januar fast 35 Millionen Visits und 121 Millionen Page-Impressions.

Update: Seit heute erstrahlt der Online-Auftritt der Süddeutschen Zeitung nicht nur in einem neuen Glanz, auch die Bezahlschranke ist seit heute scharf gestellt. Wie oben beschrieben bezahlt man ab sofort für einen Tagespass 1,99 Euro, für ein Monatsabo hingegen 29,99 Euro, wobei das Jahresab zehn Euro monatlich weniger kostet.