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Nach einer Umsatzwarnung vor wenigen Tagen legte AMD zum Ende der Woche seinen neusten Geschäftsbericht vor – und der liefert alles andere ab als ein positives Bild. Demnach musste die Chipschmiede für das zweite Quartal des Jahres erneut schlechte Zahlen präsentieren; der Umsatz unterbot erneut die 1-Milliarde-Marke. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der Umsatz von 1,441 Milliarden US-Dollar auf nun 942 Millionen US-Dollar zurück – ein Rückgang von fast 35 Prozent.
Verantwortlich für diesen Umsatzrückgang zeichnete sich vor allem das Geschäft mit Prozessoren und Grafikkarten ab. Hier musste AMD einen Rückgang von fast 55 Prozent verkraften. Insgesamt setzte die Chipschmiede in der "Computing und Graphics"-Sparte nur noch etwa 379 Millionen US-Dollar um. Ein Jahr zuvor trug das Geschäftsfeld noch rund 828 Millionen US-Dollar zum Konzernumsatz bei. Zwar schickte AMD in den letzten Wochen zahlreiche neue Grafikkarten ins Rennen, doch wirklich verkaufen konnten sich diese bislang nicht, basiert ein Großteil der Radeon-R9/R7-Familie doch lediglich auf leicht verbesserten Chips der Vorgänger-Generation. Lediglich die beiden Topmodelle, die Radeon R9 Fury X und Radeon R9 Fury, sind 3D-Beschleuniger mit neuen innovativen Techniken wie den HBM-Speicherchips. Beide Ableger können zudem auch leistungsmäßig überzeugen und halten die Konkurrenz sehr gut in Schacht. Hier dürfte AMD allerdings die schlechte Verfügbarkeit einen Strich durch die Rechnung machen.
Einzig das Geschäft mit den Spielekonsolen scheint sich für AMD auszubezahlen. Die APUs, welche derzeit in der Sony PlayStation 4 und Microsoft Xbox One zum Einsatz kommen, ließen AMD immerhin einen Gewinn von 27 Millionen in die Kassen spülen, wenngleich dieser ebenfalls zurückging und aufgrund der teuren Investitionen in eine neue Fertigungstechnologie wieder vollständig aufgefressen wurde. Unterm Strich blieb AMD ein Verlust in Höhe von 137 Millionen US-Dollar übrig. Nach Abzug von Steuern steht ein Nettoverlust von 181 Millionen US-Dollar unter dem Quartalsergebnis.
Dem aktuell laufenden dritten Quartal sieht AMD etwas positiver entgegen. Der Konzernumsatz soll um drei bis neun Prozent steigen – in die Gewinnzone zurückkehren wird man vermutlich jedoch nicht.