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Here Maps geht an deutsche Autobauer Audi, BMW und Daimler (Update)

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Here Maps geht an deutsche Autobauer Audi, BMW und Daimler (Update)
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Ein Viertaljahr nach den ersten Gerüchten steht der Verkauf von Nokias Kartensparte vor dem Verkauf. Wie das Manager Magazin unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet, habe am Ende das Konsortium bestehend aus den drei deutschen Automobilherstellern Audi, BMW und Daimler den Zuschlag erhalten – eine Bestätigung seitens einer der beteiligten Parteien steht noch aus.

Dass HERE künftig unter deutscher Leitung steht, liegt dem Bericht zufolge aber nicht am höchsten Gebot, sondern am mangelnden Interesse angeblich anderer Unternehmen. So sollen sich unter anderem Facebook und Uber vorzeitig aus dem Bieterrennen verabschiedet haben, Angaben zu den Gründen gibt es nicht. Am Ende seien Audi, BMW und Daimler mit rund 2,5 Milliarden Euro zum Zug gekommen. Zwar soll Nokia mit einem höheren Verkaufspreis gerechnet haben, die Rede ist von bis zu 4 Milliarden Euro, im April wurde der Wert der Kartensparte jedoch mit nur 2 Milliarden Euro beziffert. Im Jahr 2008 hatte Nokia noch etwa 8 Milliarden für Navteq gezahlt – später entstand daraus HERE.

Das Kartenmaterial der Finnen gilt vor allem für auf autonom und teilautonom eingesetzte Fahrzeuge als wichtiger Baustein, Audi verwies zudem im Mai auf die mögliche Senkung des Treibstoffverbrauchs beim Einsatz präziser Karten. Den Stellenwert unterstrich Nokia dabei erst gestern. Denn für ausgewählte Strecken und Deutschland, Japan, Frankreich und den USA stehen nun sogenannte HD-Karten zur Verfügung, die eine Genauigkeit von 10 bis 20 cm bieten sollen. Dadurch sollen autonome Fahrzeuge jederzeit den eigenen Standort präzise erkennen und dem Straßenverlauf problemlos folgen können. In Deutschland wurde die Bundesautobahn 9 zwischen München und Wolnzach berücksichtigt – ob es sich dabei um den Abschnitt handelt, der von der Bundesregierung als Teststrecke vorgesehen ist, ist nicht bekannt.

Die Nutzung der HERE-Daten und -Technologien muss aber nicht auf Fahrzeuge der drei Käufer beschränkt bleiben. Denn auch andere interessierte Hersteller sollen später Zugriff erhalten.

Update: Zwischenzeitlich hat Nokia die Transkation bestätigt. Den Finnen zufolge werden Audi, BMW und Daimler 2,8 Milliarden Euro für die Kartensparte HERE bezahlen, der Abschluss der Übernahme wird für das erste Quartal des kommenden Jahres erwartet. Kommentare seitens der Käufer stehen weiter aus, am operativen Geschäft dürfte sich aus Sicht von HERE aber nur wenig ändern – darauf deuten Aussagen vom aktuellen Leiter, Sean Fernback, hin.

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