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Mit einer einstündigen Pressekonferenz hat Dell die fünfte Auflage der Hausmesse Dell World gestartet. Zwar hatte das Unternehmen unmittelbar im Vorfeld zahlreiche neue Produkte angekündigt, die meisten Aussagen und Antworten von Gründer Michael Dell und seinem Team drehten sich aber rund um die erst vor wenigen Tagen bekanntgegebene Übernahme von EMC.
Dell erklärte, dass man mit dem Milliardengeschäft eine Lücke schließen kann. Denn nach dem Abschluss der Transaktion werde man in den vier wichtigsten IT-Bereichen tätig sein, vor allem die Bereiche Software und Services sollen von EMC und insbesondere VMware profitieren. Letzteres Unternehmen, das Teil des Gesamtpakets ist, spielt im Datacenter-Geschäft eine große Rolle. In Zukunft, so Dell, werde Virtualisierung aber noch weitaus wichtiger werden – auch in Hinblick auf das Internet of Things.
Die Vernetzung von Milliarden von Geräten werde ohne die entsprechenden Techniken kaum zu bewältigen sein, weshalb Michael Dell von einem klaren Wettbewerbsvorteil sprach. Auf die Unterschiede gegenüber HPs aktueller Politik der Aufspaltung angesprochen, konnte er sich deshalb einen Seitenhieb nicht verkneifen. Kunden zögen es vor, weniger Geschäftsbeziehungen pflegen zu müssen. Ein komplettes Portfolio sei deshalb ein Pluspunkt.
Neues für Enterprise-Kunden
Mit der neuen Familie der Datacenter Scalable Solutions (DSS) soll dies nun weiterwachsen. DSS soll dabei die Lücke zwischen dem Hyperscale-Markt mit den höchsten Anforderungen und den einfacheren Servern schließen. Typische Kunden sind laut Dell Telekommunikations-Provider, Hosting-Provider und Web-Tech-Unternehmen. Zu den neuen Modellen gehören unter anderem das DSS 7000 mit bis zu 720 TB Speicher in Form von 90 3,5-Zoll-Laufwerken in einem 4U-Gehäuse. Darunter angesiedelt sind die Modelle DSS 1500, DSS 1510 und DSS 2500 in 1U- und 2U-Gehäusen. Trotz des einheitlichen Gerüstes betont man, dass man wie auch im Hyperscale-Bereich komplett auf die Wünsche der Kunden eingehen könne.
An das IoT im großen Stil richtet man sich mit dem neuen Edge Gateway 5000, dessen Stärken vor allem im Bereich der Zusammenarbeit mit zahlreichen Plattformen und der Integration in die unterschiedlichsten Netzwerke liegen sollen.
Aber auch für den klassischen PC-Bereich hatte man einige Ankündigungen dabei – allerdings nur für den Enterprise-Markt. Die Desktop-Systeme der OptiPlex-Reihe werden nun auf Wunsch mit Skylake-Prozessoren ausgeliefert, zudem hat man die Baureihe der umfangreichsten Überarbeitung seit fünf Jahren unterzogen. Als Schnittstelle zu virtuellen Maschinen sollen die neuen Wyse-All-in-One-Systeme fungieren, die es in den unterschiedlichsten Ausstattungen geben wird.
Consumer-Markt weiterhin wichtig
Auch wenn es für den Privatkundenmarkt nichts neues gab, das Interesse daran hat man nicht verloren – wie die jüngsten Ankündigungen rund um das neue XPS 15 und XPS 12 zeigen. Angesprochen auf fehlende Innovationen und neue Konkurrenten wie Microsoft blieb man entspannt. Es gebe durchaus noch immer Neuerungen, gerade in Hinblick auf die XPS-Notebooks, Angst vor den Mitbewerbern habe man darüber hinaus nicht. Im Gegenteil: In den kommenden fünf Jahren soll der eigene Marktanteil weiter wachsen, gleichzeitig werde es wohl für zahlreiche andere Anbieter schwieriger. Denn man geht davon aus, dass die drei größten PC-Hersteller es dann zusammen auf einen Marktanteil von 75 % bringen werden – aktuell sind des 54 %.
Weitere Details zu den neuen Produkten und tiefere Einblicke in die Planungen für die nähere Zukunft will Dell in den kommenden Tagen verraten. Zumindest auf eine Überraschung wird man dabei verzichten müssen: Eine Rückkehr ins Smartphone-Geschäft sei derzeit überhaupt kein Thema, so Michael Dell.