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Jim Keller leitet ab sofort das Autopilot-Hardware-Engineering-Team bei Tesla. Jim Keller? Genau, jener Jim Keller, der im September des vergangenen Jahres seinen Abgang bei AMD verkündete und wenig später unbestätigten Meldungen zufolge einen neuen Posten bei Samsung angetreten hat, arbeitet nun für den aufstrebenden Elektrofahrzeug-Konzern von Elon Musk.
Doch zunächst einmal etwas Hintergrund zur bisherigen Arbeit von Jim Keller: Bei den Prozessoren ist die Entwicklung bei AMD sicherlich mit seinem Namen verknüpft. Eben dieser Jim Keller verließ zum 18. September das Unternehmen, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Erst 2012 kehrte er zu von Apple zu AMD zurück und zeichnet sich seither maßgeblich für die Entwicklung der Zen-Architektur verantwortlich, die in der zweiten Jahreshälfte 2016 erscheinen soll. Ob die Entwicklung bereits vollständig abgeschlossen ist oder ob Keller noch offene Baustellen lässt, kommuniziert AMD nicht.
Es ist nicht der erste Weggang von Jim Keller bei AMD. Die Athlon- und Athlon-64-Prozessoren bzw. die K7- und K8-Architekturen wurden unter seiner Leitung entwickelt. Sie sorgten für die Hochphase in der Unternehmensgeschichte von AMD. Der Einfluss ist aber auch über AMD hinaus spürbar. Keller war an der Entwicklung der x86-64-Instruktionen beteiligt, die noch heute in allen x86-Architekturen verwendet werden. Bei Apple entwickelte er die A4- und A5-SoCs und legte damit sicherlich auch hier den Grundstein für die Entwicklung bis zum aktuellen A9 im iPhone 6s (Plus).
Die Einstellung von Jim Keller durch Tesla soll im Verlaufe des aktuellen Monats geschehen sein. Inzwischen hat Tesla die Meldung offiziell bestätigt:
"Jim Keller is joining Tesla as Vice President of Autopilot Hardware Engineering. Jim will bring together the best internal and external hardware technologies to develop the safest, most advanced autopilot systems in the world."
Auch wenn seine Position auf dem Papier bereits einen Namen hat, derzeit ist noch nicht genau geklärt, welche Aufgaben Keller bei Tesla genau übernehmen soll. Es ist nicht zu erwarten, dass Tesla damit beginnen wird eigene Chips für seine Fahrzeuge zu entwickeln. Wohl aber eine Rolle könnte seine Erfahrung bei der Entwicklung von Prozessoren und Mikrochips spielen, wenn es darum geht, diese möglichst energieeffizient auszulegen. Dass diese Rechenleistung notwendig ist, zeigt die aktuelle Entwicklung bei den selbstfahrenden Fahrzeugen. Zuletzt präsentierte NVIDIA mit Drive PX 2 einen kleinen Supercomputer für den Einsatz in solchen Fahrzeugen. Im Tesla arbeitet ebenfalls ein SoC aus dem Hause NVIDIA – zumindest für die zentrale Anzeige im Fahrzeuginneren. Ob ein solcher Prozessor auch für den Autopiloten verwendet wird, ist nicht bekannt. Egal welche Hardware nun genau dafür verantwortlich ist, mit dem aktuellen Softwareupdate 7.1 fahren das Model S und Model X bereits vollautomatisch aus und in die Garage und schaffen auch die üblichen Fahrstrecken problemlos.
An was auch immer Jim Keller nur bei Tesla genau arbeitet, wir werden die Ergebnisse seines Schaffens sicherlich früher oder später präsentiert bekommen.