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Während man sich bei AMD wieder über einen kleinen Gewinn freut, hat die Konkurrenz mit einem rückläufigen Zahlen zu kämpfen, zumindest sehen das die Anleger so, denn im nachbörslichen Handel schickten sie die Aktie trotz solider Zahlen ins Minus. Am Donnerstag legt auch Intel seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2016 vor.
Zwar konnte der Chipriese im Jahresvergleich seinen Umsatz um 3 % auf 13,5 Millionen US-Dollar steigern, der Nettogewinn brach jedoch um fast 50 % auf 2,9 Milliarden US-Dollar ein. Grund hierfür sind unter anderem die im April angekündigten Stellenstreichungen. Damals gab man bekannt, sich bis Mai 2017 von rund 12.000 Mitarbeitern zu trennen, immerhin rund 10 % der Belegschaft. Diese Umbaukosten beliefen sich im vergangenen Quartal etwa auf 1,4 Milliarden US-Dollar. Ohne diese besonderen Posten konnte Intel einen operativen Gewinn in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar einfahren und damit das Vorjahresniveau von 3,3 Milliarden US-Dollar nur leicht unterbieten.
Trotz des weltweit schwächelnden PC-Marktes konnte Intel sein Hauptgeschäft stabil halten. Der Umsatz ging hier von 7,5 auf 7,3 Milliarden US-Dollar nur leicht zurück, was aber auch an höheren Verkaufspreisen liegt, denn Intel verkaufte während der letzten drei Monate rund 15 % weniger Chips, der Durchschnittspreis für sie stieg jedoch um gut 13 %. Ein Beispiel: Kostete das bisherige Flaggschiff der X99-Plattform zur Markteinführung noch knapp 1.000 US-Dollar, kostet der Intel Core i7-6950X inzwischen schon empfohlene 1.569 US-Dollar. Weniger Anklang fanden die Chips für Smartphones und Tablets. Hier konnte Intel fast 50 % weniger verkaufen als noch ein Jahr zuvor. Gerade einmal rund fünf Millionen Tablets konnten abgesetzt werden. Smartphone-Prozessoren spielen hingegen gar keine Rolle mehr. Unterm Strich fuhr Intel mit seiner „Client Computing Group“ einen operativen Gewinn von 1,9 Milliarden US-Dollar ein.
Die „Data Center Group“ als zweiter wichtiger Umsatzbringer wuchs ebenfalls leicht und steuerte knapp über 4 Milliarden US-Dollar zum Konzernumsatz bei. Das Geschäft mit den Server-Prozessoren verdiente mit 1,76 Milliarden US-Dollar allerdings etwas weniger als im Vorjahr. Aufgrund der neuen Xeon-Prozessoren der E5- und -E7-Familie dürfte Intel die Zahlen im nächsten Quartal wieder etwas verbessern können. Für etwas Aufschwung sorgt das „Internet der Dinge“ bei Intel. Hier kletterte der Umsatz von 559 auf 572 Millionen US-Dollar. Nicht ganz die Zahlen des Vorjahres erreichen konnte der Geschäftsbereich für nichtflüchtige Speicherlösungen. Mit seinen SSDs setzte der Konzern im Zeitraum von April bis Juni etwa 554 Millionen US-Dollar und damit knapp 20 % weniger als noch im zweiten Quartal 2015 um. Dafür konnte die Sicherheitssparte mit einem Umsatz von 537 Millionen US-Dollar leicht ausgebaut werden.
Für das jüngst angelaufene dritte Quartal erwartet Intel einen leichten Umsatz-Anstieg auf 14,4 bis 15,4 Milliarden US-Dollar. Ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresergebnis wird damit nicht erwartet – größeres Wachstum ist aber auch nicht in Sicht.