TEST

Core i7-6950X im Test

Dicker Motor, alte Karosse

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Intels letzter CPU-Launch ist schon eine Weile her - Ende Oktober 2015 testeten wir den Xeon E5-1230v5 auf Skylake-Basis, seitdem war zumindest im Desktop-Bereich nichts neues mehr vom Marktführer zu hören. Am heutigen Tag aktualisiert Intel endlich die High-End-Plattform und bringt mit dem Core i7-6950X auch ein neues Flaggschiff auf den Markt. Dieser löst den mittlerweile fast zwei Jahre alten Core i7-5960X als Topmodell ab. Intel hat sich also Zeit gelassen, den Haswell-E genannten Prozessor zu ersetzen. Der neue Core i7-6950X basiert dabei auf Broadwell-E - aber setzt immer noch auf den zwei Jahre alten Chipsatz und deren Sockel.

So sieht der Core i7-6950X auch zunächst aus, wie ein altes Auto, dem man einen dicken V10-Motor verpasst hat: Intel nutzt den Sockel 2011v3 weiterhin, hat zwar beim Verschlussmechanismus ein paar Dinge geändert, aber die Grundlage bleibt mit dem X99-Chipsatz dieselbe. Auf die technische Basis vom Jahr 2014 setzt man eine neue CPU, die mehr Leistung mitbringt: Zum einen ist die zugrundeliegende CPU-Architektur minimal verbessert, zum anderen hat man im Topmodell eine höhere Kernanzahl und auch neue Overclocking-Features integriert. Und man setzt natürlich auf eine aktuelle Fertigungstechnik im 14-nm-Prozess.

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Insofern stellt sich die Frage, ob der neue Prozessor richtig Gas geben kann, oder die alte Plattform ihn ausbremst. Wir werfen also zunächst einen Blick auf die Vergangenheit und vergleichen den X99-Chipsatz mit dem Z170. Anschließend schauen wir, ob Intels Broadwell-E-Kern noch mithalten kann, denn auch hier hat Intel schon mit Skylake einen aktuelleren Kern am Markt. Letztendlich zählen aber nur die Benchmarks - und deshalb treiben wir das neue Core-Monster durch unsere Leistungstests.

Die Features der einzelnen Prozessoren "alt gegen neu" haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefügt.

Core i7 im Vergleich
 Core i7-6950XCore i7-5960XCore i7-6700KCore i7-5775C
Prozessor-
Kern
Broadwell-E Haswell-E Skylake Broadwell-H
Fertigungstechnologie 14 nm 22 nm 14 nm 14 nm
Sockel 2011v3 2011v3 1151 1150
Speicher 4 Channel DDR4-2400 4 Channel DDR4-2133 2 Channel DDR4/DDR3L 2 Channel DDR3
Cores / Threads 10 / 20 8 / 16 4 / 8 4 / 8
L3-Cache-Größe 25 MB 20 MB 8 MB 6 MB
Grafikkern - HD Graphics 530 Iris Pro Graphics 6200
GPU-Frequenz - 1,15 GHz 1,15 GHz
Basisfrequenz 3,0 GHz 3,0 GHz 4,0 GHz 3,3 GHz
max. Turbo (1 Core) 3,5 GHz 3,5 GHz 4,2 GHz 3,7 GHz
max. Turbo (alle Kerne) 3,4 GHz 3,3 GHz 4,1 GHz 3,4 GHz
Offener Multiplikator X: ja, K: ja X: ja, K: ja K: ja, non-K: nein nein
TDP 140 W 140 W 91 W 65 Watt
PCIe Lanes 40 PCIe 3.0 40 PCIe 3.0 16x PCIe 3.0 16 PCIe 3.0
Preis 1569 USD 1053 Euro  340 Euro 369 Euro

CPUZ-Screenshots Core i7-6950X idle CPUZ-Screenshots Core i7-6950X idle CPUZ-Screenshots Core i7-6950X idle

CPU-Z Screenshots der Core i7-6950X-CPU - links idle, Mitte load, rechts Cache

Einigen Lesern wird jetzt bereits der Kinnladen heruntergefallen sein: Wohl um die 1.500 Euro für eine Intel-Desktop-CPU? Richtig, das ist ein neuer Rekord. Während Intel die kleinere 8-Kern-Variante Core i7-6900K als Replacement zum Core i7-5960X ansieht und diese deshalb bei knapp über 1.000 Euro Kaufpreis ansiedelt, ist das neue High-End-Modell jetzt satte 60% teurer. Die zwei zusätzlichen Kerne und etwas mehr Cache muss man sich also teuer erkaufen.  

Quellen und weitere Links

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