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Den symbolischen Spatenstich gab es bereits im August, doch erst vor dem vergangenen Wochenende hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verkündet, dass sämtliche Finanzierungsmittel für die ESMC-Chipfabrik nun genehmigt wurden, sodass die Finanzierung nun vollständig steht.
Die European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) ist ein Joint Venture aus TSMC, Bosch, Infineon und NXP. Die gesamte Investitionssumme beläuft sich auf 10 Milliarden Euro. Das BMWK fördert das Projekt mit etwa 5 Milliarden Euro. Für 3,5 Milliarden Euro sichert sich TSMC 70 % der ESMC-Anteile. Bosch, Infineon und NXP tragen jeweils 500 Millionen Euro am Projekt und sichern sich damit jeweils 10 % der Anteile. Somit kommen etwa 50 % der Gelder aus öffentlichen Mitteln, was vergleichsweise viel für ein solches Projekt ist. Die nun verzögerte Chipfabrik von Intel bei Magdeburg sollte mit 10 Milliarden Euro zu einem Drittel gefördert werden. Im asiatischen Raum ist ein Anteil von 50 % an Förderung nicht unüblich.
Bei ESMC gefertigt werden Chips in der Strukturbreite von 12 bis 28 nm auf 300-mm-Wafern. Die Kapazität der Fabrik soll nach der Fertigstellung Ende 2027 500.000 Wafer pro Jahr betragen. 2.000 Arbeitsplätze entstehen direkt bei ESMC, etwa 11.000 im direkten Umfeld bei Zulieferern. Die bei ESMC gefertigten Chips kommen für Fahrerassistenzsysteme, Steuerung von Infotainmentsystemen in Fahrzeugen, bei der industriellen Steuerung von Maschinen oder für Kommunikations- und Netzwerktechnologien zum Einsatz.