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2011 hatte Lytro eine Lichtfeldkamera vorgestellt, welche die Fotowelt revolutionieren sollte. Die Technologie dieser Kamera erlaubt es, im Nachhinein den Fokus eines aufgenommenen Bildes zu verändern. Ab Juli 2013 war die für den Endkundenmarkt ausgelegte Kamera auch in Deutschland erhältlich. Vor zwei Jahren präsentierte das Unternehmen dann mit der Lytro Illum eine Lichtfeldkamera für den professionellen Einsatz.
Anfang April dieses Jahres gab das Unternehmen allerdings bekannt, den Endkundenmarkt aufzugeben und sich in Zukunft auf Virtual Reality zu spezialisieren. In einem Blogeintrag spricht Jason Rosenthal, der derzeitige CEO von Lytro, über diese schwierige Entscheidung. Die Lichtfeld-Technologie habe sich nicht gegen die Marktführer im Kamerageschäft durchsetzen können, auch der rückläufige Absatz reiner Kameras durch die Verbreitung von Smartphones habe dazu beigetragen. Zudem hätte der hohe finanzielle Aufwand für die Entwicklung neuer Kameragenerationen das Ende des Unternehmens bedeutet, wären die Kameras nicht erfolgreich gewesen. Außerdem bieten mittlerweile namhafte Kamerahersteller, wie beispielsweise Panasonic mit Post Focus, Möglichkeiten zur nachträglichen Fokusbearbeitung an.
Nun hat Lytro eine Lichtfeldkamera für Kino- und TV-Produktionen vorgestellt, die eine Auflösung von 755 RAW-Megapixeln und bis zu 300 FPS bietet. Laut Webseite zeichnet die Lytro Cinema Aufnahmen mit einem großen dynamischen Umfang von bis zu 16 Blendstufen auf. Pro Sekunde wird mit bis zu 400 Gigabyte eine sehr große Datenmenge erzeugt. Die Idee dahinter: Aufnahmen können in der Postproduktion beinahe so umfangreich bearbeitet werden wie 3D-Computeranimationen. Möglich ist dies, da für jeden Pixel nicht nur die Farbeigenschaften gespeichert werden, sondern auch die dazugehörigen Richtungs- und Tiefendaten.
Zurzeit wird das System noch getestet. Ein erster mit der Lytro Cinema gedrehter Kurzfilm mit dem Titel „Life“ soll am nächsten Dienstag in Las Vegas im Rahmen der vom 16. bis 21. April stattfindenden Konferenz der National Association of Broadcasters (NAB) vorgestellt werden. Zum Verkauf stehen wird die Lichtfeldkamera danach jedoch nicht, vielmehr bietet Lytro ab dem dritten Quartal 2016 ein Abonnementmodel an, mit dem die Lytro Cinema samt Server und Software gemietet werden kann; genaue Angaben zum Preis stehen noch aus.