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Sonos will mehrere Sprachassistenten integrieren

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Sonos will mehrere Sprachassistenten integrieren
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Vom Innovationsführer zum Problemfall - so könnte man die Entwicklung von Sonos in den vergangenen Monaten leicht überspitzt beschreiben. Denn nicht nur, dass man zuletzt keine neue Hardware oder wichtige neue Software-Funktionen veröffentlicht hat, die Zahl der Konkurrenten ist auch noch gewachsen. Doch der neue CEO will die passende Antwort gefunden haben: Man schlägt die Wettbewerber mit ihren eigenen Stärken.

Und das scheint Patrick Spence, der erst vor wenigen Tagen John MacFarlane an der Spitze von Sonos abgelöst hat, im wahrsten Sinne des Wortes zu meinen. Als Schwachpunkt hatte das Unternehmen schon im März 2016 den fehlenden Sprachassistenten identifiziert, eine konkrete Reaktion auf Alexa, Siri und andere blieb aber aus. MacFarlane erklärte seinerzeit lediglich, dass man etwas Ähnliches plane. In einem Schreiben an die Belegschaft hat sein Nachfolger nun etwas mehr Einblick in die Pläne gewährt.

Demnach sei der Einsatz von Amazons Alexa in Sonos-Lautsprechern fest eingeplant, weitere Lösungen sollen folgen. Den erwünschten Erfolg verspricht Spence sich nicht von der Kooperation mit nur einem Anbieter. Stattdessen will er mit möglichst allen wichtigen Unternehmen wie Amazon, Apple und Google kooperieren. Das würde die Zahl der mit einer Box erreichbaren Funktionen zwar erhöhen, dürfte die Verhandlungen aber um einiges schwerer machen. Denn ob die möglichen Partner Sonos erlauben, neben dem eigenen Dienst auch noch einen weiteren zu integrieren, ist fraglich. Allerdings konnte der Lautsprecher-Spezialist in der Vergangenheit immer wieder durch geschickte Verhandlungsführung für Überraschungen sorgen, so beispielsweise bei Apple Music.

Aber selbst wenn Amazon, Google und andere grünes Licht geben, bleibt die Frage der technischen Umsetzbarkeit fraglich. Angefangen beim Punkt, dass derzeit lediglich das Modell Play:5 über die notwendigen Mikrofone für die Kommunikation mit einem Sprachassistenten verfügt bis hin zum Probleme der unterschiedlichen Hardware-Anforderungen.

Vielleicht spricht Spence aber gerade deshalb davon, dass die nächsten Jahre ein neues Denken sowie ein höheres Tempo erfordern, um im Wettbewerb standhalten zu können. Gleichzeitig ist er sich aber auch der Stärken im Vergleich mit neuen Mitspielern bewusst. Man habe viel Erfahrung im Bau von Lautsprechern, können eine überzeugende Sound-Qualität bieten und verfolge mit unterschiedlichen Boxen-Modellen eine Strategie, die vom Kunden honoriert wird, so Spence.

Doch das könnte sich ändern, wenn mehr und mehr Unternehmen den Markt des smarten Lautsprechers für sich entdecken. Lenovo hat auf der CES gleich zwei Modelle vorgestellt, Microsoft will im Laufe des Jahres ein gemeinsam mit harman/kardon entwickeltes Modell auf den Markt bringen und nach wie vor hält sich das Gerücht, dass Apple an einem Siri-Lautsprecher arbeitet.

Quellen und weitere Links

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