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Auf der IFA 2015 hieß Huaweis Experiment noch Mate S, in diesem Jahr hört es auf den Namen nova. Schon die Namenswahl zeigt, dass man etwas Neues wagt und der eigenen Oberklasse nicht wieder selbst Konkurrenz machen möchte. Was aber nicht bedeutet, dass das vorgestellt Smartphone in einem bislang nicht berücksichtigten Preisbereich platziert wird.
Mit unverbindlichen 379 Euro soll das nova in der oberen Mittelklasse wildern – einem Segment, in dem die Mitbewerber derzeit Samsung Galaxy S6, Nexus 6P und LG G4 heißen.
Aus dem Vollen schöpft Huawei aber dennoch nicht, das Datenblatt spiegelt in weiten Teilen den Standard im Bereich zwischen 300 und 400 Euro wieder. Qualcomms Snapdragon 625 mit seinen acht Cortex-A53-Kernen stellt man 3 GB RAM zur Seite, der interne Speicher fasst 32 GB und kann per microSD-Karte erweitert werden, gefunkt wird in allen wichtigen LTE-Bändern sowie per n-WLAN und Bluetooth 4.1 Wie schon beim P9 gibt es auch beim nova eine USB-Typ-C-Buchse, hinter der aber erneut nur USB 2.0 steckt.
Vom äußerst erfolgreichen Oberklassegerät hat man jedoch nicht die Kameras übernommen. Das nova muss sich auf der Rückseite mit einem einzelnen 12-Megapixel-Sensor begnügen, hilfreich sind ein Dual-LED-Blitz und Blende f2.2. Premiere feiert – klammert man das Nexus 6P aus – die 4K-Video-Funktion, der man während der Präsentation aber nur wenig Aufmerksamkeit schenkte. Dafür verwies man mehrfach auf den schnellen Fokus, der das Motiv binnen 0,3 s scharfstellen soll. Auf der Front wartet ein 8-Megapixel-Sensor auf Selfies, die Bildqualität liegt laut Huawei klar über dem Durchschnitt.
Eher Mittelmaß ist hingegen das Display. Auf 5 Zoll verteilt man 1.920 x 1.1080 Pixel, verweist aber auf einen besonders hohen Kontrast (1.500:1) und das gute Display-zu-Gehäuse-Verhältnis (76 %).
Komplettiert wird die Ausstattung unter anderem vom inzwischen wohlbekannten Fingerabdrucksensor auf der Rückseite, der auch für die Bedienung des Smartphones genutzt werden kann sowie von Android 6 und EMUI 4.1. Bestandteil der eigenen Oberfläche sind wieder die per Fingerknöchel ausführbaren Aktionen, aber auch die Kamera-Applikationen mit ihren zahlreichen Filtern. Der 3.020 mAh große Akku soll bei normaler Nutzung zwei Tage durchhalten und schnell wieder geladen werden können – mehr als 10 W spendiert das Netzteil aber nicht, womit man ein gutes Stück hinter Qualcomms QuickCharge zurückbleibt.
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Das Metallgehäuse bringt es auf 141,2 x 69,1 x 7,7 mm und 146 g, liegt gut in der Hand und wirkte – sofern die Vorführgeräte aussagekräftig sind – sehr gut verarbeitet. Dank der abgerundeten Rückseite liegt das nova gut in der Hand, die grundsätzliche Optik kennt man unter anderem vom P9.
Ob das nova ein ähnlicher Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Nicht nur, dass das Mittelklasse-Smartphone es ab dem Verkaufsstart im Oktober mit zahlreichen Konkurrenten zu tun bekommen wird: Das deutlich attraktivere nova Plus mit größerem Display und Akku sowie abweichender Hauptkamera wird es in Deutschland nicht geben.