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Mitte April sorgte Huawei unfreiwillig für Schlagzeilen. Käufer des P10 und P10 Plus hatten herausgefunden, dass nicht alle Exemplare mit den gleichen schnellen Speicher-Chips bestückt werden. Das Unternehmen verwies auf Lieferengpässe, besänftigen konnte das die Nutzer aber nicht. Nun deutet sich an, dass Samsung beim Galaxy S8 ähnlich agiert.
So haben Mitglieder des XDA-Developer-Forums festgestellt, dass manche Exemplare des Galaxy S8 und Galaxy S8+ geringere Übertragungsraten als andere erreichen. Weitergehende Tests inklusive Identifizierung der Chips des internen Speichers ergaben dann, dass Samsung sowohl UFS-2.0- als auch -2.1-Chips verbaut. Benchmarks zufolge kann das einen Unterschied von bis zu 60 % ausmachen; mit UFS 2.1 sind etwa 800 MB/s möglich, mit UFS 2.0 nur 500 MB/s.
Anders als beim P10 und P10 Plus soll die Verteilung der Chips aber nicht wahllos erfolgen. Stattdessen scheinen Geräte mit Exynos 8895 und somit auch die in Deutschland vertriebenen Versionen beider Smartphones über UFS-2.1-Speicher zu verfügen. Gleiches gilt für die Variante des Galaxy S8+ mit Snapdragon 835, die unter anderem in den USA angeboten wird. Anders sieht es hingegen beim Galaxy S8 mit Qualcomms SoC aus: Hier gibt es den Angaben zufolge beide Speicherbestückungen. Allerdings dürfte die Befragung bei XDA Developer zum aktuellen Zeitpunkt alles andere als repräsentativ sein, so dass eine größere Streuung durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Unser Testgerät verfügte über UFS-2.1-Speicher.
Eine Stellungnahme seitens Samsung gibt es bislang nicht. Allerdings hat das Unternehmen zwischenzeitlich das Datenblatt des Galaxy S8 und Galaxy S8+ überarbeitet. Bislang wurde dort explizit auf UFS-2.1-Speicher verwiesen, inzwischen wurde dieser Passus gestrichen. Ähnlich ging auch Huawei vor, was die Kritik von Käufern noch bestärkte.
Ob sich die Unterschiede im Alltag bemerkbar machen, darf in den meisten Fällen bezweifelt werden. Einen Unterschied machen die abweichenden Übertragungsraten in erster Linie beim Auslesen des internen Speichers per USB-Kabel, Ladezeiten von Applikationen dürften hingegen kaum voneinander abweichen.
Update
Inzwischen hat Samsung Deutschland auf Nachfrage Stellung bezogen, bleibt eine klare Aussage aber schuldig:
„Samsung verwendet mehrere Komponenten, die strengsten Qualitätstests unterzogen werden, um ein durchgehend exzellentes Nutzererlebnis sicherzustellen."
Damit bleibt offen, warum unterschiedliche Speichervarianten zum Einsatz kommen und wie diese verteilt werden.