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Im vergangenen Jahr präsentierte sich Faraday Future als Autobauer und Anbieter von Elektromobilität der Zukunft. Mit dem FF Zero 01 wurde auch gleich ein erstes Konzept vorgestellt, welches allerdings aus einem einsitzigen Supersportwagen mit 1.000 PS bestand – von Alltagstauglichkeit also auch hier wenig zu sehen.
Faraday Future hat im aktuellen Jahr damit begonnen eine riesige Fabrik in Nevada in der Nähe von Las Vegas zu bauen. Aus dieser sollten bereits 2017 die ersten Serienfahrzeuge rollen. Die riesige Anlage mit 28 Hektar soll etwa 1 Milliarde US-Dollar kosten und wird auch vom Bundesstaat Nevada gefördert, der mit günstigen Steuerangeboten auch schon Autobauer wie Tesla anlocken konnte. Doch nun scheint es zu einem Baustopp auf der Baustelle von Faraday Future gekommen zu sein. Dies vermeldet die Financial Times und beruft sich dabei auf den Schatzmeister des Bundesstaates von Nevada Dan Schwartz. Das beteiligte Bauunternehmen gibt allerdings an, dass die Bauarbeiten nur verzögert werden und Anfang 2017 im vollem Umfang wieder aufgenommen werden sollen. Damit dürften die Pläne, 2017 bereits mit der Serienfertigung zu beginnen, kaum noch zu schaffe sein.
Ohnehin sind die Pläne und Aussagen von Faraday Future zwar weitgehend und zukunftsweisend, mehr als weittragende Pläne kann das vom chinesischen Unternehmer Jia Yueting aber bisher nicht vorweisen. Auf der Consumer Electronics Show 2017 Anfang Januar in Las Vegas sollte das erste Serienfahrzeug vorgestellt werden. Ob es sich dabei um einen weiteren Sportwagen handelt oder Faraday Future ein echtes Alltagsauto auf den Markt bringen wird, ist derzeit nicht bekannt. Erst gestern vermeldete ein weiterer Konkurrent zu Tesla, dass man auch hier zunächst auf die Luxus-Klasse setzen wird. Lucid Motors tritt dabei in die Fußstapfen von Karma und NextEV, die allesamt Supersportwagen mit 1.000 PS als rein elektrisches Fahrzeug auf den Markt bringen wollen.
[h2]Undurchsichtiges Firmenkonstrukt[/h2]
Offenbar ist Faraday Future kurzfristig das Geld ausgegangen. Bereits 2015 gab es erste Meldungen, dass sich das Unternehmen mit der Entwicklung eines Autos übernommen habe könnte, denn bereits zu diesem Zeitpunkt sind 1,44 Milliarden US-Dollar in das Projekt geflossen. Haupteigner von Faraday Future ist der besagte chinesische Unternehmer Jia Yueting, der das Unternehmen LeEco gegründet und damit Millionen verdient hat. LeEco baut vom Smartphone über Küchengeräte beinahe alles, was in einem Haushalt benötigt wird. Dennoch war und ist Farady Future auf Risikokapital angewiesen und konnte erst kürzlich weitere 600 Millionen einstreichen. Doch Yueting hat sich auch in vielen Elektroprojekten verstrickt. So arbeitet man mit Aston Martin an einem Prototypen namens RapidE. Als LeEco soll mit dem LeSee Pro aber ebenfalls ein Elektrofahrzeug auf die Straße.
Neben den etablierten Herstellern ist Tesla demnach bislang der erste echte Neueinsteiger, der mit dem Model 3 sein Angebot zumindest in Richtung des Massenmarktes ausdehnen möchte. BMW, VW, Audi und Mercedes-Benz, als große deutsche Hersteller, wollen 2020 oder gar erst 2025 ihre Strategie im Angebot verstärkt auf Elektroautos umstellen.