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Elektroautoprämie

Verdacht auf Subventionsbetrug bei Tesla (Update)

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Verdacht auf Subventionsbetrug bei Tesla (Update)
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Nach einem eher schleppenden Start im Juli 2016 steigt die Zahl der Anträge für die Elektroautoprämie. Bis Ende des Jahres dürfte die Marke von 40.000 überschritten werden, Käufer eines Tesla Model S werden allerdings zumindest vorerst nicht mehr davon profitieren. Denn das Unternehmen steht in dem Verdacht, ein notwendiges Kriterium nicht erfüllt zu haben - die Rede ist von Subventionsbetrug.

Voraussetzung für die Prämie ist, dass es sich beim entsprechenden Fahrzeug entweder um einen Plug-in-Hybriden oder ein rein elektrisch angetriebenes Modell handelt. In ersterem Fall gibt es 3.000 Euro, in letzterem 4.000 Euro. Allerdings muss die Basisversion des Fahrzeugs einen Netto-Listenpreis von weniger als 60.000 Euro haben, brutto wären das 71.400 Euro.

Diese Hürde kritisierte Tesla nach der Vorstellung der Elektroautoprämie. Die Grenze sei willkürlich gesetzt, um die Fahrzeuge des US-Herstellers von der Förderung auszuschließen, so die Begründung. Doch schon wenig später war das Model S doch förderfähig. Die Basisversion der Limousine wurde fortan für rund 71.000 Euro gelistet, entsprechend setzte das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) das Fahrzeug auf die Liste der berücksichtigten Fahrzeuge.

Wie sich nun aber herausstellt, soll diese Basisversion nur auf dem Papier existieren. Recherchen der Auto Bild haben gezeigt, dass das Model S 75D für brutto 71.019 Euro (netto 59.679 Euro) zwar bestellbar sei, verkauft werde es so aber nicht. Ein Testkauf der Zeitschrift mündete zufolge im Anruf eines Kundenberaters. Dieser soll erklärt haben, dass das Model S nicht mit Basisausstattung verkauft werde.

Ein Einzelfall war dies nicht, wie es weiter heißt. Andere Interessenten hätten der Redaktion vergleichbare Reaktionen des Herstellers geschildert, andere hätten trotz bestellter Basisversion ein Fahrzeug inklusive Komfort-Paket erhalten. Dessen Preis: 84.120 Euro.

Das Komfort-Paket umfasst neben dem Navigations-System und der Rückfahrkamera auch Dinge wie Parksensoren. Dessen Preis wurde im Zuge der Preissenkung des Model S 75D im April von 8.000 auf seinerzeit 12.000 Euro angehoben.

Eine Stellungnahme seitens Tesla gibt es bislang nicht, auch das BAFA hat sich noch nicht zu Wort gemeldet. Dass man dort die Vorwürfe jedoch ernst nimmt, zeigt eine andere Reaktion: Seit gestern gilt das Model S nicht mehr als förderberechtigt.

Update

In einer ersten Stellungnahme widerspricht Tesla dem Vorwurf des Subventionsbetrugs. Man habe entgegen anderslautender Behauptungen bereits Exemplare des Model S 75D mit Basisaustattung ausgeliefert. Ob es bereits einen Kontakt mit dem BAFA gegeben hat, ist nicht bekannt.