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Sollte das hier gezeigte Blockdiagramm zur kommenden "Hawaii"-GPU von AMD tatsächlich echt sein – zumindest deckt es sich mit den zahlreichen Spezifikationen der letzten Tage – sind jetzt wohl alle Details zur kommenden Radeon R9 290X bekannt. Demnach wird das heiß erwartete Grafikkarten-Flaggschiff der US-amerikaner tatsächlich über 2.816 Streamprozessoren verfügen und auf einen 512 Bit breiten Speicherbus sowie auf satte 64 ROPs zurückgreifen können. Laut den Diagrammen und Folien hat AMD allerdings nur kleinere Änderungen an der bestehenden GCN-Architektur vorgenommen, denn zumindest der Aufbau einer einzelnen Compute-Unit bleibt der gleiche wie noch bei der Radeon HD 7970 GHz-Edition. Lediglich deren Anzahl ist deutlich nach oben geschraubt worden.
Kamen im Vollausbau von "Tahiti" noch 32 CUs zum Einsatz, sind es derer bei "Hawaii" mit 44 über ein Drittel mehr. Jede CU besitzt dabei vier SIMD-Einheiten, die sich noch einmal in jeweils 16 ALUs unterteilen. Dazu gibt es einen 16 KB großen L1-Cache sowie zahlreiche weitere Register- und Daten-Speicher. Ebenfalls an eine Compute-Unit gekoppelt sind die Textureinheiten. Eine Quad-TMU ist jedem Shadercluster wie bei "Tahti" geblieben. Bei insgesamt 44 CUs ergeben sich so satte 176 Textureinheiten.
Nicht mehr direkt an eine CU gekoppelt sind die Rasterbackends, von denen es bekanntlich 64 Stück geben soll. Allerdings sind sie auch nicht am Speicherinterface angeschlossen, wie zunächst vermutet. Vielmehr hat AMD jeweils 16 Rasterendstufen in eine Shader-Engine gepackt. Damit steht jeder CU nicht mehr eine ROP wie bei "Tahiti" zur Verfügung. Insgesamt elf Compute-Units müssen sich 16 Raster-Operation-Units teilen, die in Vierer-Paketen zusammengeschnürt wurden. Je nach Auslastung stehen damit einer CU zwischen einer und vier ROPs zur Seite.
Direkt hinter dem 1.024 KB großen L2-Cache befinden sich die insgesamt acht 64-Bit-Controller für den Speicher. Wie gewohnt müssen sich zwei Speicherchips einen Controller teilen. In der Summe stehen der kommenden Radeon R9 290X damit 16 GDDR5-Chips zur Seite, was Konfigurationen von geraden Zahlen ermöglicht. Dem Flaggschiff dürften damit 4.096 MB zur Seite stehen. Warum sich AMD zur Erhöhung der Speicherbandbreite nicht einfach für höher getaktete Speicherchips entschieden hat, wie es beispielsweise NVIDIA bei seiner GeForce GTX 770 getan hat, sondern lieber das Speicherinterface aufbohrte, erklärt eine der Folien ebenfalls. Im Vergleich zur Radeon HD 7970 soll diese Konfiguration die Chipgröße um etwa 20 Prozent verkleinert haben.
Insgesamt soll es die „Hawaii“-GPU auf eine Fläche von 438 mm2 bringen und dabei mehr als sechs Milliarden Transistoren bereithalten. Zum Vergleich: "Tahiti XT2" brachte es hier noch auf 352 mm2 bzw. auf 4,3 Milliarden Schalteinheiten. Dafür soll "Haiwaii" vor allem die Pixelfüllrate und die Geometrie-Leistung fast um den Faktor Zwei verbessert haben. Die Compute-Leistung soll ebenfalls von 4,3 TFLOPs auf 5,6 TFLOPs um den Faktor 1,3x steigen, die Bandbreite des Speichers von 264 auf 320 GB/Sek. um den Faktor 1,2x.
Die Taktraten der Radeon R9 290X sollen sich auf 1.000 bzw. 1.250 MHz belaufen. Unklar dabei ist jedoch, ob es sich dabei um den Basis- oder Boost-Takt handelt. Zu den weiteren Features der neuen Radeon-Karte zählen True-Audio, Mantle, DirectX 11.2 und OpenGL 4.3. Mit Strom versorgt werden soll das kommende Topmodell über einen zusätzlichen 6- und 8-Pin-PCI-Express-Stromstecker. Trotzdem soll die maximale Leistungsaufnahme im Vergleich zur Radeon HD 7970 GHz-Edition nur um wenige Watt nach oben steigen. Gerüchte gehen derzeit von 260 Watt TDP aus.
Am kommenden Dienstag sollen die Radeon R9 290X und Radeon R9 290 offiziell auf den Markt kommen.
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Volcanic Islands gegen die Konkurrenz | ||||
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Modell | AMD Radeon R9 290X | AMD Radeon R9 290 | AMD Radeon HD 7970 GHz Edition | NVIDIA GeForce GTX Titan |
Straßenpreis | unbekannt | unbekannt | ab 325 Euro | ab 870 Euro |
Homepage | www.amd.com | www.amd.com | www.amd.com | www.nvidia.de |
Technische Daten | ||||
GPU | Hawaii XT | Hawaii Pro | Tahiti XT2 | GK110 (GK110-400-A1) |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | etwa 6 Milliarden | etwa 6 Milliarden | 4,3 Milliarden | 7,1 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 1.000 MHz | 947 MHz | 1.000 MHz | 837 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | ? | ? | 1.050 MHz | 876 MHz |
Speichertakt | 1.250 MHz | 1.250 MHz | 1.500 MHz | 1.502 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 4.096 MB | 4.096 MB | 3.072 MB | 6.144 MB |
Speicherinterface | 512 Bit | 512 Bit | 384 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 320,0 GB/Sek. | 320,0 GB/Sek. | 288,0 GB/Sek. | 288,4 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.2 | 11.2 | 11.1 | 11.0 |
Shadereinheiten | 2.816 (1D) | 2.560 (1D) | 2.048 (1D) | 2.688 (1D) |
Texture Units | 176 | 160 | 128 | 224 |
ROPs | 64 | 64 ? | 32 | 48 |
TDP | ? | ? | 250 Watt | 250 Watt |