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Seitdem AMD die ersten Grafikkarten der „Volcanic Islands“-Generation auf den Markt geworfen hat, kommen immer wieder neue Gerüchte zu einem etwaigen Gegenschlag der Konkurrenz auf. Vor allem die Spekulationen einer GeForce GTX Titan Ultra im Vollausbau der GK110-Architektur halten sich nun schon seit einigen Wochen und Monaten und scheinen sich über kurz oder lang zu bewahrheiten. Auch soll NVIDIA einer GeForce GTX 770 Ti die GK110-GPU spendieren und gleichzeitig die Anzahl der Shadereinheiten erhöhen. Zumindest eine Karte davon sollte in dieser Woche in Montreal der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.
Dass NVIDIA tatsächlich die internationale Presse für den 16. und 17. Oktober nach Kanada geladen hat, können wir ohne Weiteres bestätigen, denn auch wir sind vor Ort und dürfen die dort erhaltenen Informationen ohne NDA an unsere Leser weitergeben. Doch bis es so weit sein wird, bleiben auch wir noch unwissend. Offiziell beginnt die Presse-Veranstaltung erst morgen Vormittag ortszeit – also am frühen Nachmittag deutscher Zeit. Zudem liest sich die Agenda vielversprechend, aber genaue Details lassen sich auch hier nicht herauslesen.
Vorstellung neuer Grafikkarten unwahrscheinlich
Eine neue Grafikkarte wird es in den nächsten Tagen mit ziemlicher Sicherheit nicht geben. Warum auch? Mit der GeForce GTX Titan hält die kalifornische Grafikschmiede noch immer eine der schnellsten Grafikkarten in den eigenen Reihen, die es mit allen bisher vorgestellten Radeon-R9-Modellen problemlos aufnehmen kann. Hätte AMD allerdings gestern wie bislang vermutet die Radeon R9 290X in den Handel geschoben, dann stünde NVIDIA zumindest in der High-End-Klasse wieder unter Zugzwang, soll die Radeon R9 290X das bisherig NVIDIA-Topmodell doch überholen. AMD hat den Start allerdings vermutlich nach hinten verschoben. Würde man jetzt vor der Vorstellung von „Hawaii“ ein neues Flaggschiff präsentieren, würde dieses mit dem Marktstart der Radeon R9 290X wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit fallen – auch wenn die GeForce GTX Titan Ultra die schnellere von beiden werden würde. Eine Vorstellung wenige Tage nach dem Launch der Radeon R9 290X wäre realistischer, sofern der Vollbausbau mit seinen 15 SMX-Clustern tatsächlich existiert.
Eine neue GeForce GTX 770 Ti dürfte NVIDIA nicht für zwingend notwendig erachten, schließlich kann das bestehende Modell sehr gut mit einer Radeon R9 280X mithalten und sich je nach Benchmark gerne auch mal vor die AMD-Konkurrenz setzen. In Sachen Effizienz liefert die NVIDIA-Karte ohnehin das leicht bessere Bild ab. Mit zunehmender Produktion der GK110-GPU, die mit einer möglichen GeForce GTX Titan Ultra dann auf drei verschiedenen Grafikkarten ihre Verwendung finden würde, könnte NVIDIA dann teildefekte GPUs durch Deaktivierung einiger Teilbereiche als GeForce GTX 770 Ti herunterlabeln. Sofern NVIDIA tatsächlich eine Überarbeitung der GeForce GTX 770 in Form einer Ti-Version plant, dürfte diese wohl erst nach der erhofften GeForce GTX Titan Ultra auf den Markt kommen.
Eigenes Spielepaket für NVIDIA-Grafikkarten?
Doch warum lädt NVIDIA die internationale Presse nach Montreal? Nun, auch wenn AMD das Never-Settle-Paket bei seiner neuen „Volcanic Islands“-Generation derzeit noch aussetzt und um etwas Geduld bittet, steht NVIDIA hier seit dem ersten Paket unter Zugzwang. Ein Spielepaket aus zwei oder mehreren Spielen dürfte für einige Grafikkarten-Käufer mit Sicherheit ein Kaufgrund sein. Zwar schnürte NVIDIA für ausgewählte Grafikkarten hier und da ein eigenes Paket – zuletzt war es Splinter Cell: Blacklist - doch kommt das Angebot bei weitem nicht an das der Konkurrenz heran. In Montreal beschäftigen einige große Spieleschmiede einen Großteil ihrer Mitarbeiter. Folglich könnte NVIDIA hier ein Konkurrenz-Modell der Never-Settle-Pakete von AMD in Zusammenarbeit mit Ubisoft, EA, Gameloft oder Eidos und Co vorstellen.
Oder doch etwas völlig anderes?
Die Kollegen von Videocardz.com gehen hier noch einen Schritt weiter. Zusammen mit ASUS soll NVIDIA zwischen dem 16. und 17. Oktober ein völlig neues Gaming-Device präsentieren. Vermutlich ein neues Display oder ein virtual reality head-mounted Display, ähnlich wie das Oculus Rift. Gleichzeitig wurde bekannt, dass NVIDIA für den 21. Oktober ein Live-Stream-Event planen soll. Unklar ist dabei, ob dieses Event in Zusammenhang zu der Veranstaltung in Montreal steht. Wir können nur sagen: Wir sind an diesem Montag dann schon wieder weg.
Was auch immer NVIDIA in dieser Woche zeigen wird, wir werden es bis zum Wochenende wissen und unsere Leser live aus Montreal mit frischen Informationen teilhaben lassen.