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Neben den immer wieder neuen GPU-Architekturen und dem gerade erst durch AMD und NVIDIA vollzogenen Wechsel der Fertigung auf 14 bzw. 16 nm sorgen auch weitere Neuerungen rund um die Grafikkarten dafür, dass die Leistung immer weiter steigt. Die Speicherbandbreite ist ein besonders wichtiger Faktor und gilt als Flaschenhals oder zumindest einschränkender Faktor in der aktuellen Entwicklung.
Mit der Hawaii-GPU versuchte sich AMD an einem 512 Bit breiten Speicherinterface, AMD und NVIDIA setzen inzwischen aber auch immer bessere Speicherkomprimierungsverfahren ein – alles mit dem Ziel, die Speicherbandbreite bestmöglich auszunutzen. Als Vorreiter darf sich AMD auch sehen, wenn es um die Einführung neuer Speichertechnologien geht. Als Erster setzte man GDDR5 ein und auch beim High Bandwidth Memory nimmt man bei der Radeon R9 Fury X eine Vorreiterrolle ein. Gerade aus technischer Sicht ist HBM interessant, schließlich wird hier ein 4.096 Bit breites Speicherinterface nur durch einen Interposer möglich, als eine Substrat-Hardware-Schicht, die eine direkte Verbindung zwischen der GPU und dem Speicher herstellt. AMD wurde auch eine schnelle Weiterentwicklung zusammen mit SK Hynix für HBM der zweiten Generation nachgesagt, allerdings ist nun NVIDIA im März der erste Hersteller gewesen, der die Tesla-P100-GPU-Beschleunigerkarte vorgestellt hat, bei der HBM2 zum Einsatz kommt. NVIDIA setzt dabei auf Speicher von Samsung, während SK Hynix noch wenig über HBM2 hat verlauten lassen. Als Zwischenschritt darf GDDR5X verstanden werden. NVIDIA setzt bei der GeForce GTX 1080 auf diesen neuen Speicher von Micron, der die Bandbreite noch einmal deutlich erhöht hat.
Doch nun gibt es ein Lebenszeichen von HBM2 aus dem Hause SK Hynix, denn im sogenannten Databook, in dem alle aktuell ausgelieferten und in Kürze erhältliche Speichertypen aufgelistet sind, ist auch HBM2 zu finden. Die HBM2-Speicherchips haben eine Kapazität von jeweils 4 GBit und sollen in zwei Geschwindigkeiten erscheinen. Der Takt beläuft sich einmal auf 2.000 (H5VR32ESM4H-20C) und einmal auf 1.600 MHz (H5VR32ESM4H-12C). Die dazugehörige Bandbreite liegt pro Chip bei 256 bzw. 204 GB/s. Die Chips bestehen jeweils aus vier Layern (4Hi Stack) und werden mit 1,2 V betrieben.
Die Chips mit einer Kapazität von 4 GBit bzw. 512 MByte kommen bei einem Takt von 2.000 MHz sowie der dazugehörigen Bandbreite von 256 GBit/s bei einer Gesamtkapazität auf einer Grafikkarte mit theoretischen 8 GB auf eine Bandbreite von insgesamt 512 MByte/s. Damit läge man hier schon auf Niveau der ersten HBM-Generation. Geplant sind natürlich auch größere Ausbaustufen, die dann mit mehr Stacks auch auf höhere Kapazitäten und Geschwindigkeiten bzw. Bandbreiten kommen.
Als heißer Kandidat für den Einsatz von HBM2 von SK Hynix gilt einmal mehr AMD. Die dazu passende Vega-GPU soll zum Jahreswechsel erscheinen. Vega ist die größere Ausbaustufe der Polaris-GPUs mit vermutlich überarbeiteter Architektur und soll im High-End-Segment für AMD Akzente setzen.