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Vor etwas einem Jahr gründete sich bei AMD die Radeon Technologies Group und darin rückte die Entwicklung von Hardware und Software rund um das Thema Grafikkarten wieder verstärkt in den Fokus. In diesem Jahr hat sich bei AMD und im Besonderen bei der Grafikkarten-Sparte viel getan, wenngleich die meisten Entscheidungen wohl schon vor der Gründung der Radeon Technologies Group getroffen wurden.
Die größten Meilensteine in den vergangenen 12 Monaten waren sicherlich die Veröffentlichung der Radeon Software Crimson Edition, also dem Treiber zu den AMD-Grafikkarten, der nun regelmäßige Updates erhält und zudem von AMD auch die wichtigsten Game-Releases bedacht werden, sowie die neuen Karten auf Basis der Polaris-Architektur, die in Form der Radeon RX 480, Radeon RX 470 und Radeon RX 460 vor allem in der Mittelklasse und darunter neue Käufer finden. Die Entscheidung sich zunächst auf diesen Bereich zu konzentrieren hat sich offenbar ausgezahlt, denn seit den letzten beiden Quartalen kann AMD steigende Marktanteile bei den dedizierten GPUs verbuchen. Bei einem Gewichtsverhältnis von 30 zu 70 zu Gunsten von NVIDIA hat man bei AMD aber noch einen weiten Weg vor sich – die Tendenz kann aber wohlwollend wahrgenommen werden.
Der Verkauf von GPUs ist sicherlich der Grundstein für einen Erfolg bei AMD. Aber auch in anderen Bereichen sieht man sich gut aufgestellt. Dazu gehört die Unterstützung alternativer Grafik-APIs wie Vulkan und DirectX 12. Weiter geht es mit der zunehmenden Verbreitung von Monitoren mit FreeSync. Inzwischen sind mehr als 100 unterschiedliche Modelle am Markt verfügbar, sodass jeder Spieler wohl das richtige Modell finden kann.
Große Hoffnungen setzt man bei AMD auf die aktuelle und zukünftige Entwicklung bei den VR-Headsets. Mit der Radeon RX 480 hat man eine günstige Grafikkarte vorgestellt, welche die Anforderungen an VR deckt, wenngleich wir hier von den aktuellen Mindestanforderungen sprechen.
Auch im professionellen Bereich will AMD die positiven Entwicklungen nutzen. Zur Siggraph im Juli präsentierte man die Radeon-Pro-WX-Serie, ebenfalls auf Basis der Polaris-Architektur. Mit der Radeon Pro SSG stellte man sogar eine Grafikkarte vor, die mit zwei M.2-Slots für SSDs ausgestattet ist. Der zusätzliche Speicher kann bei besonders speicherintensiven Anwendungen genutzt werden. Die Radeon Pro SSG befindest sich derzeit aber noch in der Testphase und ist noch kein fertiges Produkt.
[h3]High-End-Markt wird mit Vega in der 1. Jahreshälfte 2017 bedient[/h3]
In einer Telefonkonferenz konnten wir Raja Koduri, dem Chef der Radeon Technologies Group einige Fragen stellen. Dazu gehört natürlich auch der Ausblick auf die Zukunft. Wie erwartet wollte man sich bei AMD nicht konkret zu zukünftigen Produkten äußern. Man halte sich aber an die aktuelle Roadmap und mit Neuheiten sei daher nicht vor dem 1. Halbjahr 2017 zu rechnen. Man habe aber in Kürze noch eine Neuigkeit zu bieten, auf die man sehr stolz sei. Ob es sich dabei um eine Art Vorschau auf die Vega-Architektur handelt, wie man es analog vor einem Jahr mit der Polaris-Architektur getan hat, ließ AMD dabei offen.
Auch stellten wir die Frage, ob AMD mit der aktuellen Entwicklung bei den alternativen Grafik-APIs zufrieden ist, denn gerade DirectX 12 zeigt nicht immer die zu erwartenden Zugewinne bei der Leistung – wenngleich dies auch immer stark von der jeweilig verwendeten Hardware abhängt. Bei AMD sieht man die Entwicklung aber weiterhin positiv, vor allem mit den Fortschritten bei Vulkan sei man sehr zufrieden. Für DirectX 12 seien aber noch einige Einschränkungen zu machen, die vor allem dem Umstand geschuldet sind, dass DirectX 12 wesentlich mehr Kontrolle den Entwicklern der Spiele überlasse und damit auch eine Verantwortung einhergeht, die zur Verfügung stehenden Ressourcen bestmöglich nutzen. Hier sieht man bei AMD noch deutliches Verbesserungspotenzial. In den kommenden Monaten sollen die Entwicklungen bei DirectX 12 aber größere Fortschritte zeigen.
Im Rückblick sieht sich AMD durch die vergangenen 12 Monate aber bestätigt und will die positive Entwicklung im Jahr 2017 fortsetzen.