TEST

AMD Radeon RX 470 von Sapphire im Test

Portrait des Authors


Werbung

Nun also ist es soweit und AMD bringt die zweite Grafikkarte mit Polaris-GPU auf den Markt. Ursprünglich sollte die Radeon RX 470 bereits Mitte des Monats erscheinen, aus nicht näher bekannten Gründen musste AMD die Markteinführung aber nach hinten verschieben. Die Radeon RX 470 soll das Angebot in der Mittelklasse nach unten hin abrunden und durch Verwendung der Polaris-10-GPU sehr sparsamer sein. Wie Sapphire die Umsetzung dieser Idee gelungen ist, schauen wir uns im Test der Sapphire Radeon RX 470 an.

Als AMD vor etwa drei Jahren das Konzept für die Polaris-Architektur aufstellte, hatte man eine extrem sparsame und dennoch schnelle GPU im Hinterkopf. Die Polaris-11-GPU war das Ziel dieser Entwicklung. Noch haben wir aber keine Grafikkarte auf Basis dieser GPU gesehen, denn die Radeon RX 460 soll erst am 8. August auf den Markt kommen. Bei den Notebooks will AMD in diesem Herbst ebenfalls mit Polaris 11 angreifen. Im Laufe der Entwicklung sah AMD die Gelegenheit neben der Polaris-11-GPU auch noch eine weitere Ausbaustufe zu entwickeln. Daraus erwachsen ist die Polaris-10-GPU. Die Namensgebung ist aus der Reihenfolge der Fertigstellung in der Entwicklung entstanden. Da die Polaris-10-GPU einige Optimierungen wie ein Power-Gating vermissen lässt, konnte AMD diese schneller fertigstellen.

{jphoto image=101167}

Wer sich genauer mit der Polaris-Architektur auseinandersetzen möchte, dem sein ein Blick in den Launch-Artikel zur Radeon RX 480 empfohlen. Zudem wechselt AMD in eine neue Fertigung in 14-nm-FinFET, was sich besonders auf die Effizienz positiv auswirken soll.

Die technischen Daten der Sapphire Radeon RX 470 im Vergleich
Modell Sapphire Radeon RX 470 AMD Radeon RX 480 4 GB NVIDIA GeForce GTX 1060
Homepage www.sapphiretech.de www.amd.de www.nvidia.de
Preis 225 Euro (UVP) 249 Euro ab 279 Euro
Technische Daten
Fertigung 14 nm 14 nm 16 nm
GPU Polaris 10 PRO Polaris 10 XT Pascal (GP106)
GPU-Takt (Base Clock) - 1.120 MHz 1.506 MHz
GPU-Takt (Boost Clock) 1.216 MHz 1.266 MHz 1.708 MHz
Speichertakt 1.750 MHz 1.750 MHz 2.000 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5
Speichergröße 4 GB 4 GB 6 GB 
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit 192 Bit
Speicherbandbreite 224 GB/s 224 GB/s 192 GB/s
DirectX-Version 12 12 12
Shadereinheiten 2.048 2.304 1.280
Textur Units 128 144 80
ROPs 32 32 48
Typische Boardpower 120 W 150 W 120 W
SLI/CrossFire CrossFire CrossFire -

Die auf der Radeon RX 470 verbaute Polaris-10-GPU kommt wie auf der Radeon RX 480 auf 5,7 Milliarden Transistoren bei einer Chipfläche von 232 mm². Anstatt 36 Compute Units wie auf der Radeon RX 480 verwendet die Radeon RX 470 aber nur 32 Compute Units. Bei 64 Shadereinheiten pro Compute Unit kommt die Radeon RX 470 auf insgesamt 2.048 Shadereinheiten. Diese sollen mit einem Basis-Takt von 926 MHz arbeiten und kommen per Boost auf 1.206 MHz. Im Falle der Sapphire Radeon RX 480 hat der Hersteller den Boost-Takt leicht auf 1.216 MHz erhöht. Zu den 2.048 Shadereinheiten gesellen sich noch 128 Textureinheiten und 32 ROPs.

Das Speicherinterface ist weiterhin 256 Bit breit. Zusammen mit einem GDDR5-Speicher, der mit 1.750 MHz betrieben wird, kommt die Karte auf eine Speicherbandbreite von 224 GB/s. Der Speicherausbau beläuft sich auf 4 GB. Wie bei der Radeon RX 480 wird es also Varianten mit 4 und 8 GB Grafikspeicher geben.

Die maximale Leistungsaufnahme der Radeon RX 470 gibt AMD mit 120 W an. Damit liegt sie auf Niveau der GeForce GTX 1060. Allerdings kann die Radeon RX 470 auch im CrossFire betrieben werden, während die GeForce GTX 1060 keinen SLI-Betrieb erlaubt. Natürlich unterstützt die Radeon RX 470 Technologien wie FreeSync, DirectX 12, Vulkan und erfüllt die Mindestanforderung für VR-Brillen.

GPU-Z-Screenshot zur Sapphire Radeon RX 470

GPU-Z-Screenshot zur Sapphire Radeon RX 470

Der GPU-Z-Screenshot bestätigt die eben gemachten Angaben zur Ausstattung der Sapphire Radeon RX 470 noch einmal.

Wie bisher schon viele Tests mit den neuen GPUs, egal ob von AMD oder NVIDIA, im Zusammenspiel mit den Custom-Kühlungen gezeigt haben, ist das Zusammenspiel von Temperatur und Takt entscheidend für die Leistung der Karte.

Gegenüberstellung von Temperatur und Takt
Spiel Temperatur Takt
The Witcher 3: Wild Hunt 78 °C 1.181 MHz
Rise of the Tomb Raider 78 °C 1.192 MHz
Hitman 77 °C 1.216 MHz
Far Cry Primal 78 °C 1.168 MHz
DiRT Rallye 77 °C 1.184 MHz
Anno 2205 77 °C 1.192 MHz
The Division 78 °C 1.174 MHz
Fallout 4 78 °C 1.185 MHz
DOOM 78 °C 1.216 MHz

AMD gibt einen Takt von 1.206 MHz für die Radeon RX 470 vor, Sapphire übertaktet noch einmal leicht auf 1.216 MHz. Doch diesen Takt sehen wir in den seltensten Fällen auch in der Praxis. Meist bewegt sich der GPU-Takt bei 1.160 MHz und leicht darüber. Je nach Anwendung können es auch einige Megahertz weniger sein. Dabei wird die GPU bereits mit ihrer maximalen Spannung von 1.375 V (laut GPU-Z) betrieben. Die Kühlung ist offensichtlich nicht das Problem, denn die GPU-Temperatur liegt bei 78 °C und darunter.

WattMan-Einstellungen bei der Radeon RX 470

WattMan-Einstellungen bei der Radeon RX 470

In den WattMan-Einstellungen ist der maximale Takt von 1.215 MHz (Sapphire gibt 1.216 MHz an) im Zusammenspiel mit einer Spannung von 1,143 V zu sehen. GPU-Z gibt eine höhere Spannung an. Hier sehen wir aber auch den Grund der Taktlimitierung, denn in WattMan ist die Ziel-Temperatur mit 78 °C angegeben, die wir problemlos erreichen. Entsprechend wird der Takt reduziert, um weiterhin in diesem Bereich zu arbeiten.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (113) VGWort