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Für das extreme Overclocking werden besondere Herausforderungen an die Hardware gestellt. Neben einer möglichst guten Kühlung, wozu häufig flüssiger Stickstoff und selten auch einmal Helium verwendet wird, spielt auch die Strom- und Spannungsversorgung eine wichtige Rolle. Mit der EVGA GeForce GTX 1080 Classified, KFA2 GeForce GTX 1080 HOF und ASUS ROG Strix GeForce GTX 1080 haben wir uns bereits zwei Modelle der GeForce GTX 1080 angeschaut, die zumindest auf dem Papier die idealen Voraussetzungen für ein High-End-Overclocking bieten. Eine große Rollen spielen dabei die aufgebohrten Spannungsphasen – im Falle von EVGA sind 14+3 und im Falle von KFA2 12+3 Spannungsphasen vorhanden.
Doch nicht immer reicht dies aus. Schnell fließen mehreren hundert Ampere durch die Leitungen und auch die beste Stromversorgung einer Grafikkarte kommt an ihre Grenzen. Bereits vor Jahren tauchten entsprechende Projekte zur Entwicklung einer externen Versorgung von Grafikkarten auf. Andi Bock, BenchBro im Team Hardwareluxx, entwickelte 2011 das Projekt Resurrection of the Zombie. Damals war zwar noch nicht von 14+3 Spannungsphasen die Rede, aber die Grundvoraussetzungen sind die gleichen:
"Ziel dieses Projektes soll es sein, eine universelle Spannungsversorgung für Grafikkarten zu schaffen. Nicht selten ist beim Extremen Übertakten mit Flüssigstickstoff die Stromversorgung der limitierende Faktor. Werksseitig werden meist nur 2-8 Phasen für die Stromversorgung verbaut. Unter extremen Bedingungen reicht das oft nicht mehr aus. Diese Limitierung wird eindrucksvoll z.B. bei den Lightning-Modellen von MSI aufgehoben, indem eine 12-Phasen Spannungsversorgung verbaut wird und dadurch weit höhere Taktraten erreicht werden können. Es soll nun die Spannungsversorgung einer HD5870 Lightning dazu verwendet werden, um eine beliebige Grafikkarte damit zu betreiben."
Auch ASUS lieferte Ende 2014 eine externe Stromversorgung und in der Zwischenzeit gab es noch eine Handvoll ähnlicher Produkte. Nun will auch EVGA ein solches Produkt anbieten. Entwickelt wurde Epower gen V von EVGAs Overclocking-Team Kingpin und TIN. Das Powerboard ist mit weiteren Spannungsphasen ausgestattet und wird mit der Grafikkarte verbunden. Dies geschieht über dicke Kabel mit entsprechendem Querschnitt, denn das EPower gen V kann bis zu 600 A liefern. Zur stabilen Spannungsversorgung stehen 14 Spannungsphasen zur Verfügung. Die VRMs sind mit einem passiven Kühler versehen worden. Das Board selbst wird mittels dreier 6-Pin-Anschlüsse versorgt und damit sollten insgesamt mindestens 225 W über das Epower gen V geführt werden können.
Die maximale Stromstärke von 600 A steht dabei über 12 Spannungsphasen (12x 50 A) mit maximalen 2 V zur Verfügung. Weitere 90 A können an die Speicherchips (VMEM) geliefert werden. Zum Betrieb des EVGA Epower gen V wird ein gutes Single-Rail-Netzteil auf der 12-V-Schiene in der Leistungsklasse 1.200 bis 1.500 W empfohlen.
Neben der Strom- und Spannungsversorgung befinden sich auf dem Board noch einige Lüfteranschlüsse sowie ein externer EVBot, über den EVGA-Grafikkarten auch direkt angesteuert werden können. Das Board selbst besitzt auch noch einige Sieben-Segment-Anzeigen sowie Taster, über die sicherlich bestimmte Einstellungen (Spannungserhöhung etc.) vorgenommen werden können. Auf dem PCB befinden sich natürlich auch noch einige Spannungsmesspunkte und die Leiterbahnen sind entsprechend ausgelegt um hohe Stromstärken verkraften zu können.
Das EVGA EPower gen V soll in Kürze auf www.evga.com erhältlich sein. Ein Preis wird derzeit noch nicht genannt. Weitere Details werden in Kürze sicherlich im Forenthread bei EVGA verfügbar sein.