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Entgegen aller Erwartungen hat NVIDIA zur CES 2017 keine schnellere Variante der GeForce GTX 1080 präsentiert. Stattdessen hat man sich auf die Einführung des Streaming-Dienstes GeForce Now, die Aktualisierung der Shield Android TV und auf die Vorstellung eines neuen SoCs namens Xavier mit Volta-GPU für die Drive-PX-Plattform beschränkt. Eine GeForce GTX 1080 Ti, welche schon seit einigen Wochen durch die Gerüchteküche geistert, wurde während der Keynote mit keinem einzigen Wort erwähnt.
Auch wenn NVIDIA mit der Titan X und der GeForce GTX 1080 klar die Leistungskrone innehält und AMDs kommende Vega-Karten noch ein bisschen auf sich warten lassen, könnte NVIDIA den Vorhang für seinen weiteren GP102-Ableger schon bald fallen lassen. In einem Interview mit TheTechBuyer’sGuru.com soll nun ein Mitarbeiter eines NVIDIA-Boardpartners den Starttermin für den kommenden 3D-Beschleuniger der High-End-Klasse verraten haben. Demnach soll die NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti im Rahmen der PAX East und damit voraussichtlich am 10. März 2017 offiziell vorgestellt werden. Die Karten sollen dann schon ab Tag 1 im Handel erhältlich sein – einen Paperlaunch soll es den Angaben zufolge nicht geben. Mit unter den ersten Herstellern sollen MSI und Gigabyte sein.
Voraussichtliche Leistungsdaten
Die technischen Daten lassen aber noch immer auf sich warten bzw. bleiben bislang unbestätigt. Laut eines Reddit-Nutzers, der sich auf offizielle NVIDIA-Folien vom 5. Januar und damit vermutlich auf die Präsentationsfolien, die ursprünglich für die CES geplant waren, stützt, soll die NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti auf der GP102-GPU aufbauen. Dieser 471 mm² große und rund 12 Milliarden Transistoren starke Grafikprozessor kommt schon auf der NVIDIA Titan X auf Pascal-Basis zum Einsatz, soll für die Ti-Version der GeForce GTX 1080 aber leicht beschnitten werden.
Während der Titan X sechs Graphics Processing Cluster (GPC) mit 28 Streaming Multiprozessoren (SM) zu je 128 ALUs (2 Blöcke à 64 ALUs) zur Verfügung stehen, soll NVIDIA für die GeForce GTX 1080 Ti zwei weitere SMM-Cluster gestrichen haben, womit die Zahl der Shadereinheiten von 3.584 auf 3.328 Rechenwerke sinkt. Damit einher geht eine Reduzierung der Textureinheiten von 224 auf 208 TMUs, da an jedem Streaming Multiprozessor acht Textureinheiten angeschlossen sind. Zum Vergleich: Eine NVIDIA GeForce GTX 1080 bringt es hier auf 2.560 Rechenwerke bzw. 160 Textureinheiten.
Kein GDDR5X, 12 GB Speicher
Beim Speicherausbau soll NVIDIA ebenfalls zum Rotstift greifen und keinen schnellen GDDR5X-Speicher, wie er noch bei der GeForce GTX 1080 oder Titan X zum Einsatz kommt, zurückgreifen, sondern auf langsameren GDDR5-Videospeicher. Dank des auf 384 Bit verbreiterten Interfaces aber steigt die Bandbreite gegenüber der Non-Ti-Version trotzdem deutlich an. Mit einem Takt von 2.000 MHz würde diese von 320 auf 384 GB/s ansteigen. Dafür soll NVIDIA bis zu 12 GB verbauen. Acht Render-Backends pro Speichercontroller dürfte es dann ebenfalls geben, was in satten 96 ROPs resultieren würde. Angaben zu den Taktraten stehen aber noch aus. Die dürften sich vermutlich auf dem Niveau der Titan X bewegen, die mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.417 bzw. 1.531 MHz spezifiziert ist.
Ob die Daten und der Releasetermin stimmen, werden wir ab dem 10. März 2017 wissen.