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Ampere-Architektur von NVIDIA soll im April starten – Turing als Codename der ersten GeForce-Karte

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Ampere-Architektur von NVIDIA soll im April starten – Turing als Codename der ersten GeForce-Karte
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Bereits seit Monaten ist der Name der vermeintlich nächsten GPU-Architektur von NVIDIA bekannt: Ampere. Was aber genau hinter Ampere stecken wird, ist nicht bekannt. Bisher sind keinerlei Details an die Öffentlichkeit gelangt. Dass die Volta-Architektur für die GeForce-Grafikkarten bis auf ein Plus an Shadereinheiten wenig zu bieten hat, zeigte unser Test der NVIDIA Titan V. Mit einem Preis von 2.999 Euro und dem Fokus auf Compute-Anwendungen dürfte aber klar sein, dass Volta kein Nachfolger von Pascal sein wird.

Bereits im Vorfeld des besagten Test sind wir darauf eingegangen, das NVIDIA in Zukunft vermutlich zweigleisig fahren wird: Eine GPU-Architektur für das professionelle Umfeld und eine weitere, abgespeckte Variante für die GeForce-Karten.

Im Hinblick auf die Volta-Architektur vorstellbar ist folgendes: NVIDIA nimmt diese als Grundbaustein, verzichtet aber auf "Fixed Function Hardware" wie die Tensor Cores. Damit könnte NVIDIA eine GA104, GA102 oder wie auch immer bezeichnete GPU entwickeln, die auf +/- 35 % mehr Shadereinheiten zurückgreifen kann. Die auf der Titan V verwendete GV100 bringt es auf 5.120 Shadereinheiten, die Titan Xp konnte auf 3.840 Shadereinheiten zurückgreifen. Theoretisch kann es der GV100 sogar auf 5.376 Shadereinheiten bringen. Rohleistung im Überfluss also.

Ampere als Volta-Feintuning

Bisher meist untergegangen ist, dass NVIDIA mit der Volta-Architektur kleinere Änderungen in den Volta SM (Streaming Multiprocessor) vorgenommen hat. Dazu gehören ein verbesserter L1-Data-Cache für geringe Latenzen und höhere Bandbreiten, ein schlankeres Instruction-Set für ein einfacheres Decoding und reduzierte Latenzen sowie ein theoretisch höherer Takt und eine verbesserte Energieeffizienz. Zusammen mit dem vermuteten Plus an Shadereinheiten (und damit einhergehend auch bei den Texturheinten, vermutlich weiterhin vier pro SM) ergäbe dies sicherlich ein ausreichendes Leistungsplus.

Hinsichtlich der Rechenleistung wäre eine abgespeckte Volta-Variante damit als Gaming-GPU denkbar. Das größte Fragezeichen besteht noch beim Speicher, doch auch hier sind Lösungen bereits in Sicht. Nicht zu erwarten ist, dass NVIDIA HBM2 bei den Consumer-Karten einsetzen wird. Dazu sind die Verfügbarkeit und der Preis einfach zu hoch. GDDR6 steht aber bereits in den Startlöchern und mit entsprechendem Speicherinterface ergäbe sich eine ansprechende Speicherbandbreite, die auch in der Lage wäre, die Shaderinheiten zu füttern. Sowohl Samsung als auch SK Hynix haben den Start der Massenproduktion bereits angekündigt.

Fragwürdige Gerüchte über Turing-Karte

In den vergangenen Tagen gesellte sich eine weitere Meldung hinzu. Zu den guten Quartalszahlen von NVIDIA kommentierte Reuters: "The new GPU gaming chip, code named Turing, is expected to be unveiled next month."

Aus zwei Gründen könnte Reuters aber zumindest etwas falsch verstanden haben. Erstens ist der Codename Turing zuvor noch nicht gefallen und kommt daher aus heiterem Himmel – er passt auch nicht zum aktuellen Namensschema. Zweitens beschreibt ein nach Alan Turing benannter Test eine Methode, eine künstliche Intelligenz von einem Menschen unterscheiden zu können. Dies hat recht wenig mit einer Spieler-Grafikkarte zu tun. Denkbar wäre, dass Turing der Codename der nächsten Compute-Architektur aus dem Hause NVIDIA wird oder aber nur eine entsprechende Compute-Hardware beschreibt.

Neuigkeiten im Frühjahr erwartet

Aktuellen Gerüchten zufolge hat NVIDIA die Produktion des GP102 bereits im Herbst des vergangenen Jahres eingestellt. Alles ist also auf eine baldige Veröffentlichung des Nachfolger vorbereitet, der sogar schon seit diesem Monat in der Produktion sein soll. Als Startdatum wird der 12. April kolportiert, die GPU Technology Conference rund um den Compute-Fokus wird vom 26. bis 29. März stattfinden. Im vergangenen Jahr hat NVIDIA hier die Details zur Volta-Architektur verraten. Vielleicht wissen wir also Ende März mehr – sowohl zu Ampere als auch zu Turing.