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Die weltweit zur Verfügung stehenden Kapazitäten für DRAM-Speicher und Speicher im Allgemeinen laufen auf Volllast. Dies spüren vor allem Käufer von Arbeitsspeicher, aber auch Grafikkarten sind zu einem gewissen Anteil davon betroffen.
Vor allem Karten mit High Bandwidth Memory sind von den Preissteigerungen betroffen. Im Falle der Radeon-RX-Vega-Modelle ist das Mining natürlich der Hauptpreistreiber, wenngleich sich die Situation in den vergangenen Wochen etwas entspannt hat. HBM kommt aber längst nicht mehr nur auf Grafikkarten zum Einsatz, sondern auch auf Beschleunigerkarten mit FPGAs, ASICs und vielen weiteren Hardwarekomponenten. Teilweise werden hier bis zu 48 GB verbaut, was die Nachfrage nach diesem Speicher in die Höhe treibt. Zuletzt haben die wichtigen Fertiger für HBM, Samsung und SK Hynix, einige Verbesserungen in die Fertigung einfließen lassen, welche den Speicher noch attraktiver machen.
Gamers Nexus hat sich mit zahlreichen Industriequellen in Verbindung gesetzt und einige interessante Informationen ausgegraben, welche den Preis von Speicher für Grafikkarten betreffen.
Speicher | Kosten/Chip | Kosten für 8 GB | Kosten für 16 GB |
GDDR5 | 9 bis 11 US-Dollar | 72 US-Dollar | 144 US-Dollar |
GDDR6 | 11 bis 14 US-Dollar | 88 US-Dollar | 176 US-Dollar |
4-Hi HBM2 | 65 bis 75 US-Dollar | 120 bis 150 US-Dollar | 240 bis 300 US-Dollar |
8-Hi HBM2 | 120 US-Dollar | 120 US-Dollar | 240 US-Dollar |
Interposer | 20 bis 25 US-Dollar | 20 bis 25 US-Dollar | 20 bis 25 US-Dollar |
So soll GDDR5 pro Chip 9 bis 11 US-Dollar kosten. Für 8 GB werden in etwa 72 US-Dollar fällig. Als Nachfolger steht bereits GDDR6 in den Startlöchern. Die bekannten Größen in der Branche sollen in Kürze mit der Massenfertigung beginnen können. Hier sollen die Preise für die einzelnen Chips 11 bis 14 US-Dollar betragen. Um 8 GB auf einer Grafikkarte verbauen zu können, werden demnach 88 US-Dollar fällig. Der Aufpreis beträgt hier also 22 %. Zukünftige Grafikkarten, die auf GDDR6 setzen werden, werden zu einem gewissen Anteil auch durch den Speicher teurer werden. Zumal auch höhere Speicherkapazitäten nicht ganz unwahrscheinlich sind.
Für HBM der zweiten Generation liegen die Preise deutlich höher. Dies macht die Entscheidung NVIDIAs, auf GDDR5 und GDDR5X zu setzen, wirtschaftlich sinnvoll und lässt die AMDs im Gaming-Bereich recht früh auf HBM umzusteigen eher fragwürdig erscheinen. Ein 4-Hi-Stack HBM2 kostet 65 US-Dollar, für 8 GB an Gesamtspeicher werden demnach 120 bis 130 US-Dollar fällig – fast doppelt so viel wie für GDDR5, GDDR5X oder GDDR6.
Die neue 8-Hi-Stacks mit doppelter Kapazität sollen in etwa 120 US-Dollar kosten. NVIDIA setzt bei den neuesten Tesla- und Quadro-Karten mit GV100-GPU auf solche Chips, von denen dann vier verbaut sind. Auf 32 GB HBM2 kommen diese Karten, was den Preis natürlich in die Höhe treibt.
Für GPUs, die auf HBM setzen, kommen aber noch die Kosten für den Interposer hinzu. Dieser verbindet die GPU mit den Speicherchips. Der Interposer kostet noch einmal 20 bis 25 US-Dollar. Dieser Aufpreis muss beim ohnehin schon teuren HBM noch hinzugerechnet werden.
Bisher waren die Zahlen zu den Kosten von Grafikspeicher immer recht vage und konnten kaum belegt werden. Mit der Aufstellung und Recherche von Gamers Nexus haben wir wieder neue und vor allem belastbare Zahlen, die einen interessanten Einblick geben.