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Offenbar hat NVIDIA Änderungen am Kühler einiger GeForce-RTX-Karten bzw. zunächst einmal der Titan RTX vorgenommen. Diese Änderungen sind zunächst einmal nicht besonders auffällig, allerdings könnten sie einen triftigen Grund haben. Die Meldung über vermehrte Ausfälle der GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition machte vor einiger Zeit die Runde. So wirklich bekannt bzw. offiziell bestätigt wurden die Gründe für diese Ausfälle nicht. Auch der Umfang der Problematik lässt sich nach wie vor nur schwer abschätzen.
Vermutlich sind die Ausfälle eine Kombination aus nicht symmetrischem Druck des Kühlers und der unterschiedlichen Ausdehnung bei der Erwärmung der Karte sowie der einzelnen Komponenten. Besteht kein ausreichender Kontakt zwischen PCB und Speicher, ergeben sich eben solche Fehler.
Um dem entgegenzuwirken könnte NVIDIA sich zusammen mit seinem Auftragsfertiger eine Lösung ausgedacht haben. Dies geht unter anderem aus Fotos hervor, die unser Forenmitglied Dampfkanes von seiner neuen Titan RTX gemacht hat. Igor von Tomshardware.de kommt zu einer ähnlichen Analyse.
Die erste Maßnahme ist der Tausch der Wärmeleitpads. Anstatt der bisher verwendeten dicken Wärmeleitpads kommen deutliche dünnere zum Einsatz, die wir auch schon hin und wieder auf anderen Grafikkarten entdeckt haben – wie beispielsweise an den Geweberesten auf den Seicherchips der GeForce RTX 2060 Founders Edition zu erkennen ist. Diese sind keine festen Pads mehr, sondern deutlich weicher und werden durch ein Gewebe zusammengehalten. Wie gesagt: Raketenwissenschaft ist der Einsatz dieser Pads nicht, aber sie sorgen offenbar dafür, dass der Druck auf den Speicherchips durch zu feste Pads etwas reduziert wird.
Die Änderungen gehen aber noch etwas weiter, denn offenbar verklebt NVIDIA die Speicherchips und das Wärmeleitpad zusätzlich. Allerdings sind nur vier der zwölf Speicherchips derart verklebt. Die neuen Pads kommen aber auf allen Speicherchips zum Einsatz. Das nur die eine Reihe mit vier Chips derart behandelt, wird vermutlich damit zusammenhängen, dass nur diese vom ungleichmäßigen Druck betroffen ist. Der Kühler wird über mehrere Schrauben auf das PCB und die Komponenten gedrückt. Dieser Druck kann kaum komplett gleichmäßig ausgeübt werden und ist damit immer etwas ungleichmäßig. Vermutlich ist genau dies im Design des Kühlerrahmens und den Befestigungspunkten aber unterschätzt worden und hat zu Problemen geführt.
Rund um das Thema der ausfallenden GeForce-RTX-Karten ist es zuletzt aber ruhiger geworden. Ob die Maßnahme direkt damit zusammenhängt, lässt sich daher kaum abschätzen. Derzeit sind die Änderungen an der Speicherkühlung nur von der Titan RTX bekannt. Ob auch die Founders Editions der GeForce RTX 2080 Ti und GeForce RTX 2080 betroffen sind, versuchen wir gerade zu eruieren.