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Chinesischer Chiphersteller will Grafikleistung der GeForce GTX 1080 erreichen

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Chinesischer Chiphersteller will Grafikleistung der GeForce GTX 1080 erreichen
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Immer wieder propagieren chinesische Hersteller bald neue Chips vorstellen zu wollen, die auf Leistungsniveau etablierter Prozessoren und Grafikchips liegen sollen. Der chinesische Chipentwickler Changsha Jingjia Microelectronics hat nun neue Pläne im Bereich der Grafikbeschleuniger vorgestellt und diese sind durchaus ambitioniert. Aktuell bietet man den JM7200 auf Niveau einer GeForce GT 640 an, künftig soll es ein JM9231 mit einer GeForce GTX 1050 aufnehmen können und die weiteren Pläne sehen gar den Angriff auf eine GeForce GTX 1080 vor.

Changsha Jingjia Microelectronics fertigt in China für das dortige Militär. Für Endkunden sind die Produkte nicht erhältlich und daran wird sich vermutlich auch nichts ändern. Das Unternehmen zeigt keinerlei Ambitionen Produkte anzubieten, die vom Endkunden erstanden werden können. Ob sich dies in Zukunft ändert, bleibt abzuwarten, denn es wäre nicht das erste Mal, dass chinesische Unternehmen sich in diesem Bereich auf den chinesischen Markt konzentrieren wollen.

Doch schauen wir uns die technischen Daten einmal an:

Die technischen Daten der GPUs in der Übersicht
Modell JM9231GeForce GTX 1050JM9271GeForce GTX 1080
Technische Daten
API OpenGL 4.5
OpenCL 1.2
OpenGL 4.5
DirectX 12
OpenGL 4.5
OpenCL 1.2
OpenGL 4.5
DirectX 12
Takt > 1.500 MHz> 1.300 MHz> 1.800 MHz> 1.733 MHz
Interface PCIe 4.0 x16PCIe 3.0 x16PCIe 4.0 x16PCIe 3.0 x16
Speichergröße 8 GB3 / 6 GB16 GB8 GB
Speichertyp GDDR5(?)DDR5HBM(?)GDDR5X

Speicherbandbreite

256 GB/s112 GB/s512 GB/s320 GB/s
Rechenleistung 2.000 GFLOPS1.800 GFLOPS8.000 GFLOPS8.900 GFLOPS
Leistungsaufnahme 150 W75 W200 W180 W

Der JM9231 soll bereits in Kürze auf den Markt kommen. Mit dem größeren JM9271 ist erst 2020/21 zu rechnen. Die obige Tabelle wurde von Changsha Jingjia Microelectronics erstellt und nur von uns entsprechend aufbereitet. Die technischen Daten der GeForce-Karten stimmen und es gibt einige interessante Vergleichswerte zu den chinesischen Chips.

So soll bereits der JM9231 ein PCI-Express-4.0-Interface bieten. Während die Rechenleistung zwischen diesem und der GeForce GTX 1050 nahezu identisch ist, baut der chinesische Hersteller den Speicher und dessen Anbindung deutlich größer aus. Die Speicherbandbreite ist beispielsweise doppelt so hoch. Dies gilt allerdings auch für die Leistungsaufnahme. Beim JM9271 ist der doppelte Speicherausbau ebenfalls vorhanden. Hier werden sogar 16 GB an HBM vorgesehen, die eine Speicherbandbreite von 512 GB/s haben sollen. Eine GeForce GTX 1080 bringt es auf nur 320 GB/s und bietet auch nur die Hälfte an Speicher. Bei der Leistungsaufnahme näher man sich der westlichen Konkurrenz an.

Die Vorstellung von Changsha Jingjia Microelectronics zeigt einmal mehr, dass die chinesischen Hersteller sehr ambitionierte Ziele haben. Man ist bereits auf Niveau der aktuellen Einsteiger-Lösungen. 2020/21 soll dann die aktuelle obere Mittelklasse erreicht werden, wenngleich AMD, NVIDIA und dann auch Intel schon einige Schritte weiter sein werden. Neben Changsha Jingjia Microelectronics arbeiten noch viele andere Chiphersteller an Prozessoren und GPUs, die in wenigen Jahren den Einsatz von Intel und Co. in China überflüssig machen sollen.

Eine der offenen Fragen ist die Fertigung. Hier will China ebenfalls eigenständig werden. Eine eigene DRAM-Fertigung gibt es bereits und in der Halbleiterfertigung ist man auf gleichem Wege wie beim Chipdesign.