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Es ging mit der GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090 los, setzte sich für die GeForce RTX 3070 fort und auch bei der zuletzt vorgestellten GeForce RTX 3060 Ti lautet das Motto: Die Verfügbarkeit ist aufgrund einer hohen Nachfrage extrem eingeschränkt und und wenn es überhaupt Karten gibt, dann werden diese meist weit über der unverbindlichen Preisempfehlung verkauft.
Dem Konkurrenten AMD ergeht es dabei nicht anders. Hinsichtlich der Leistung sind die Big-Navi-Karten wieder auf Augenhöhe mit NVIDIA, bei den Stückzahlen der Karten hat AMD aber ebenfalls damit zu kämpfen, dass die Karten praktisch nicht verfügbar sind.
Über die Gründe wurde bereits vielfach spekuliert und eines ist klar: Die Nachfrage ist extrem hoch, da beide Hersteller über mindestens eine Generation hinweg einen deutlichen Leistungssprung bieten können. Hinzu kommt, dass sich das persönliche Leben vieler auf die eigenen vier Wände beschränkt und dementsprechend das PC-Gaming neuen Aufschwung erlangt hat, was die Nachfrage zusätzliche ankurbelt. NVIDIA will zusammen mit seinen Partnern ähnliche Stückzahlen vorbereitet haben, wie bei den vorherigen Generationen. Seitens AMD fehlt es bislang an solch klaren Aussagen.
Auf einer digitalen Konferenz der Schweizer Bank Credit Suisse sprach NVIDIAs CFO Colette Kress (laut ArsTechnica) über mehrere Gründe, warum man auch nicht auf die hohe Nachfrage reagieren kann, denn die Lieferkette für solche Produkte ist extrem komplex.
"We do have supply constraints, and our supply constraints do expand past what we're seeing in terms of wafers and silicon, but yes, some constraints are in substrates and components. We continue to work during the quarter on our supply, and we believe, though, that demand will probably exceed supply in Q4 for overall gaming."
Die Wafer- und Chipproduktion ist demnach ebenso limitiert, wie das Substrat-Material für die Herstellung der Packages und der PCBs. Aber auch einzelne Komponenten, wie Controller-Chips und SMD-Bauteile sind offenbar nicht in den Stückzahlen verfügbar, wie man sie benötigen würde, um die Produktion anzukurbeln. Problematisch ist dies vor allem, wenn es keine Möglichkeit des Dual Sourcing gibt – also wenn bestimmte Komponenten notwendig sind, die nicht einfach durch Alternativen ausgetauscht werden können. Im Falle der Radeon-RX-6000-Serie sind uns zum Beispiel bestimmte VRM- und PWM-Controller aufgefallen, die auf allen Karten (sowohl den Referenzkarten als auch den Custom-Designs) zum Einsatz kommen. Werden diese Komponenten knapp, stockt die Gesamtproduktion.
Unser Foren Moderator @ralle_h hat ein kleines Projekt gestartet, welches Shops/APIs nach Verfügbarkeit der neuen Grafikkarten und Prozessoren abfragt. Die Threads dazu findet ihr hier:
- GeForce-RTX-3000-Serie Verfügbarkeitshinweise
- Radeon-RX-6000-Serie Verfügbarkeitshinweise
- AMD Ryzen-5000-Serie Verfügbarkeitshinweise
- PS5- und Xbox-Verfügbarkeitshinweise
Gesamter Industriezweig ist betroffen
Aber die Engpässe betreffen nicht nur den Markt der Grafikkarten. Wie anhand der PS5- und Xbox-Verfügbarkeitshinweise zu erkennen ist, sind auch die neuen Konsolen betroffen – genauso wie die bereits länger erhältliche Switch von Nintendo. Aber auch über die Unterhaltungsindustrie hinaus gibt es Engpässe in den Liefer- und Produktionsketten.