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NVIDIA nutzt die CES um eine Reihe neue Grafikkarten vorzustellen. Auch hier kursieren bereits seit einigen Wochen entsprechende Gerüchte, sodass eine echte Überraschung nicht mehr dabei ist. Vorweg: In Zeiten knapper Grafikkarten darf man sich natürlich die Frage stellen, warum überhaupt neue Modelle vorgestellt werden, wenn doch schon die alten nicht erhältlich sind.
Aber es gibt gleich mehrere Gründe, warum NVIDIA weiter auf dem Gaspedal bleibt: Einerseits wird durch eine fortschreitende Optimierung der Fertigung auch die Ausbeute besser, sodass sich die Ausbaustufen der GPUs gegebenenfalls verbessern lassen. Zudem haben alle Hersteller in den vergangenen Monaten gelernt, dass es eine Käuferschicht gibt, die auch bereits ist 1.500 Euro und mehr für eine Grafikkarte auszugeben, was neben der besseren Ausbeute der Chips Modelle wie die GeForce RTX 3090 Ti erklärt. Auf der anderen Seite ist die GeForce RTX 3060 auf dem Desktop die aktuell kleinste Ampere-Karte und somit soll eine GeForce RTX 3050 den unteren Preisbereich (wenn es diesen aktuell in der gedachten Form überhaupt gibt) abdecken.
Da die Kundschaft offenbar auch einen (teilweise gerechtfertigten) Bedarf nach mehr Grafikspeicher sieht, sind auch Modelle wie eine GeForce RTX 3080 mit 12 GB Grafikspeicher nicht wirklich überraschend. Aus unternehmerischer Sicht hat NVIDIA hier wenig falsch gemacht, auch wenn es aus Käufersicht eine ärgerliche Strategie darstellt.
Neben der Ausweitung der aktuelle Produktpalette werden uns früher oder später auch neue GPU-Generationen ins Haus stehen. Bis dahin wird sich die Lage kaum merklich gebessert haben. Man darf sich also auch hier die Frage stellen, warum es eine nächste Generation benötigt. Die Antwort ist aber auch hier ganz einfach: Chiphersteller haben Pläne und Roadmaps, die teilweise in den unterschiedlichen Produktsegmenten miteinander verknüpft sind. Dementsprechend ist es nicht so einfach eine komplette Generation um mehrere Monate zu verschieben. Über einen gewissen Zeitraum geht dies womöglich noch, aber eine komplette Generation über Monate hinweg zurückzuhalten, ist für die Hersteller auch aus anderer Sicht nicht sinnvoll.
Die eigenen Mitarbeiter müssen bei der Stange gehalten werden, denn intern wird schon an der nächsten und übernächsten Generation gearbeitet. Die Zeitpläne der Architektur-Designer und Ingenieure gehen weiter und machen nicht wegen einer Halbleiterkrise plötzlich Halt.
The Show must go on – und so gibt es auch in Zeiten hoher Preise und knapper Verfügbarkeit immer wieder neue Produkte und zu diesen kommen wir jetzt.
Neue GeForce RTX 3050 und RTX 3090 Ti
Als erstes neues Desktop-Modell präsentierte NVIDIA die GeForce RTX 3050. Sie bietet 20 SMs und daher 80 Tensor Cores und 20 RT Cores. Aus den 20 SMs ergeben sich zudem 2.560 FP32- und 1.280 INT32-Recheneinheiten. An einem 128 Bit breiten Speicherinterface hängen 8 GB an GDDR6-Speicher, die auf eine Speicherbandbreite von 224 GB/s kommen.
Die GeForce RTX 3050 soll ab dem 27. Januar ab 249 US-Dollar erhältlich sein.
RTX 3050 | RTX 3090 Ti | |
GPU | Ampere | Ampere (GA102) |
Transistoren | - | 28 Milliarden |
Fertigung | - | 8 nm |
Chipgröße | - | 628,4 mm² |
FP32-ALUs | 2.560 | 10.752 |
INT32-ALUs | 1.280 | 5.376 |
SMs | 20 | 84 |
Tensor Cores | 80 | 336 |
RT Cores | 20 | 84 |
Basis-Takt | 1.550 MHz | 1.560 MHz |
Boost-Takt | 1.780 MHz | 1.860 MHz |
Speicherkapazität | 8 GB | 24 GB |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6X |
Speicherinterface | 128 Bit | 384 Bit |
Speichertakt | - | 1.310 MHz |
Speicherbandbreite | 224 GB/s | 1.008 GB/s |
TDP | 130 W | 450 W |
Preis | 249 $ | - |
Zweite Neuvorstellung ist die GeForce RTX 3090 Ti. Auch hier können wir die technischen Details noch nicht vollständig bestätigt, es kommt aber offenbar der Vollausbau der GA102-GPU zum Einsatz. Diese wird mit dem schnellsten GDDR6X-Speicher kombiniert, der aktuell verfügbar ist. An einem 384 Bit breiten Speicherinterface kommen die 24 GB GDDR6X auf eine Speicherbandbreite von knapp über 1 TB/s.
Ein Datum oder einen Preis zur GeForce RTX 3090 Ti nennt NVIDIA nicht.